Interessanter Fall mit Feeling von St. Peter-Ording

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isabell Avatar

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Der erfolgreiche Mordermittler Hendrik Norberg verzichtet auf seine Beförderung und lässt sich an seinen Wohnort St. Peter-Ording als Dienststellenleiter versetzen, da er nach dem Tod seiner Ehefrau mehr Zeit für die beiden Söhne haben möchte. Bei Dienstantritt erwartet ihn ein Vermisstenfall einer jungen Frau, zu der sein Vorgänger Unterstützung in Form von Anna Wagner LKA Kiel bekommen hat.
Der Erzählstil hat mich von Anfang an gepackt und ich mag die Mischung aus Fall und Privatleben sowie das Flair von St. Peter-Ording, was gut herüberkommt. Mir gefiel hier besonders, dass hier die "Kleinteile" der Polizeiarbeit erzählt werden. Zeugenbefragung, Alibiüberprüfung... und nicht alles immer glatt lief sowie neben Hauptprotagonisten auch die Familienmitglieder, Zeugen und andere Mitarbeiter der Polizei erwähnt wurden und gut vorstellbar waren.
Wofür ich einen halben Stern abziehe, weil ich es unglaubwürdig fand, war wie einfache Schutzmaßnahmen von Polizeikollegen und Spurensicherung außer Acht gelassen wurden und der Gedanke, dass Kinder mit 7 ruhig einige Stunden alleine bleiben können, den fand ich auch sehr merkwürdig bzw. dass die Autorin dies Anna Wagner denken lässt. Aufsicht- und Fürsorgepflicht - dies ist sicherlich insbesondere einer Ermittlerin beim LKA auch ein Begriff.
Aufgerundet fünf Sterne - sehr gerne würde ich mehr von Hendrik Norberg und Anna Wagner lesen, denn die beiden sind mir jetzt schon ans Herz gewachsen.