Vermisstenfall und Familienintrigen – spannender Auftakt der Krimi-Reihe

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Als Nina Brechtmann spurlos verschwindet, wird Kommissarin Anna Wagner mit ihrer Suche beauftragt. Ihre Arbeit führt sie nach St. Peter-Ording, in die dortige Polizeidienststelle. Während sie zuerst auf sich alleine gestellt ist, bekommt sie wenig später tatkräftige Hilfe vom neuen Polizeidienstleiter Hendrik Norberg. Dieser leitet neu die Dienststelle, nachdem er mehrere Jahre als Kriminalist gearbeitet hat. Doch seine Vorstellung von seinem neuen Posten deckt sie überhaupt nicht mit der Realität. Job und Kinder unter einen Hut zu bringen, hat er sich um einiges einfacher vorgestellt. Doch der Vermisstenfall lässt ihm keine Ruhe und die Zeit drängt. Je schneller ein Vermisstenfall bearbeitet wird, umso wahrscheinlicher ist es, dass die Vermissten gefunden werden. Doch als Nina’s Auto kaputt und samt Blutflecken in einem abgelegenen Schuppen gefunden wird, liegt es nahe, dass Nina vermutlich nicht mehr lebt. Ihre Familie ist bei der Aufklärung keine wirkliche Unterstützung, den der Kontakt ist schon seit längerem abgebrochen und die Familienmitglieder bringen durch widersprüchliche Aussagen auch kein Licht ins Dunkle. Gelingt es Anna und Hendrik die vermisste Nina zu finden?

Mit ‘Nordwesttod’ ist Svea Jensen ein spannender Lokalkrimi gelungen. Bereits ab der ersten Seite ist man so in der Geschichte drin, dass unheimlich schwer fällt es mal zur Seite zu legen. Neben dem aufzuklärenden Vermisstenfall, wird auch auf die privaten Probleme der Ermittler eingegangen, welche es dem Leser ermöglichen die beiden Hauptprotagnisten Anna und Hendrik noch besser kennen zu lernen. Beide haben ihre privaten Probleme, welche sie neben der herausfordernden Arbeit zu regeln haben. Gerade im Fall von Hendrik als alleinerziehender Vater ist das nicht immer so einfach. Er und seine beiden Söhne trauern auf sehr unterschiedliche Weise um ihre kürzlich verstorbene Frau resp. Mutter. Ausserdem muss er als neuer Dienststellenleiter so einiges Ausbaden was sein Vorgänger schleifen gelassen hat. Aber auch Anna hat mit ihrer Scheidung und dem unschönen Krieg mit ihrem Ex-Mann eine schwierige Zeit hinter sich und sie versucht sich nun neu zurechtzufinden. Ein nicht ganz einfaches Unterfangen in einer fremden Umgebung weit Weg von München.

Die Handlungsorte sind sehr lebhaft beschrieben, so dass man sich diese als Leser sehr gut bildlich darstellen kann. Der Krimi lässt dadurch irgendwie auch ein bisschen ein Urlaubsgefühl aufkommen und macht das Ganze noch angenehmer zu Lesen.

Ein spannender Regional-Krimi der sehr zu empfehlen ist. Ich bin bereits gespannt auf die Fortsetzung.