Ausbaufähige Charakterentwicklung

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kathitintenkleks Avatar

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"Nothing like you" von Julia Pelzer verspricht zunächst eine spannende Geschichte mit einer fesselnden Leseprobe. Der Schreibstil ist durchweg leicht und locker und es gelingt sehr schnell, in die Geschichte einzutauchen.

Die Geschichte handelt von der Studentin Ally, die ein Stipendium bekommen hat und sich sonst das Studieren nicht leisten könnte und dem Studenten Jax, der einer sehr wohlhabenden Familie angehört. Gleich an ihrem ersten Abend an der Uni trifft Ally auf Jax und findet ihn zunächst hochnäsig und arrogant.

Die Geschichte ist wechselnd aus Allys und Jax Sicht geschrieben. Sehr gut gefällt mir hierbei, dass Ally sehr nahbar beschrieben wird, so muss sie sich zB für ein Praktikum erst das passende zum Anziehen kaufen.

Die Beziehung zwischen den beiden hat sich mir zu schnell entwickelt und blieb oberflächlich.
Der plötzliche Wandel in Jax' Verhalten von unsympathisch zu verletzlich war für mich nicht nachvollziehbar oder glaubhaft. Alles an Jax ist ein wandelndes Klischee, sogar seine Beschreibungen über Ally und vieles passte aber für mich nicht zu einem gut erzogenem jungen Mann aus wohlhabenden Hause.

Auch die Nebencharaktere wirken teilweise überzogen und klischeehaft, ohne ausreichende Charakterentwicklung.

Die Handlung des Romans erfährt gegen Ende eine unerwartete Wendung, die erzwungen und unpassend gewirkt hat. Für mich hat sich die Handlung überschlagen, aber vieles wurde nicht passend zu Ende geführt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Buch durchaus positive Aspekte wie den Schreibstil und die Charaktere, aber auch einige Schwächen in Bezug auf die Beziehungsentwicklung zwischen den beiden, den sich überschlagenden Handlungsverlauf und die Glaubwürdigkeit der Handlung aufweist.

Insgesamt hätte ich mir eine ausgereiftere, weniger klischeebehaftete Handlung gewünscht, die den Charakteren deutlich mehr zum Entwickeln lässt.
Vielleicht ist das Buch mehr für jüngere Leser*innen geeignet.