Gute Story aber noch keine Emotionen

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novalie Avatar

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Das Cover passt sehr gut zur Handlung und auch die kühlen Farben harmonieren sehr gut mit dem Titel.

Ich mag diese Art der Beziehungskonstellation sehr gerne, bei der eine Person zwischen zwei anderen entscheiden muss. Diese Wehmut und das Wissen, die Liebe für eine Person verdrängen zu müssen, bietet Konfliktpotential für eine spannungsgeladene Handlung. Zum Glück gibt es mittlerweile offene Beziehungen, bei der man keinen Teil seine Liebe mehr verleugnen muss. Aber damals hatte die monogame, heterosexuelle und vertraglich festgelegte Ehe eine andere Funktion und die Wahl des Partners war für eine Frau genauso eine Entscheidung über ihre Stand, ihre Rolle und die Identität für sie und ihre Kinder.

Der Schreibstil war angenehm zu lesen, allerdings bin ich kein Fan von aneinandergereihten Dialogen, ohne Kontext dazwischen. Mich interessiert wer etwas sagt, wie diese Person es sagt und Gestik, Mimik, und all die kleinen Individualitäten, die nonverbale Kommunikation beinhaltet. Das hat mir, gerade bei einer emotional so aufwühlenden Handlung, etwas gefehlt.

Dadurch, und durch das egoistische Verhalten des Mannes (er geht einfach davon aus, dass sie ihre Mutter alleine lässt, obwohl er selbst weiß, wie sehr sie das belasten würde??? Sorry, aber das ist Besitzdenken und keine Liebe! Darüber hätte er zumindest mit ihr reden müssen!) sind bei mir auch keine Emotionen angekommen.