Scheinbar ein toller neuer Roman von Ulrike Schweikert

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Da ich vor einigen Wochen mit der „Charité“ meine große Liebe für Ulrike Schweikert entdeckt habe, muss ich einfach bei dieser Verlosung mein Glück probieren. Was mich in ihren historischen Romanen immer wieder umgehauen hat, war die authentische Mischung aus Fiktion und Realität, die Ulrike Schweikert so gut miteinander verknüpft hat, dass ich beides nicht voneinander trennen konnte und mir alles unheimlich real vorkam. Erst am Ende, durch das Nachwort der Autorin, wird mir immer wieder bewusst, dass nicht alles der Realität entspricht, vieles aber so passend dazu ist und nur leicht abgewandelt wurde. Genau so sollten historische Romane sein und darüber hinaus auch noch mit so ein ehrlichen Aufklärung am Ende des Buches.
Auch Novembersturm hat mich sofort angesprochen. Als erstes ist mir tatsächlich das Cover ins Auge gesprungen, da es sofort nach einem historischen Roman schreit. Alles deutet darauf hin, dass es sich um mein aktuelles Lieblingsgenre handelt. Die Farben untermalen die graue Nachkriegszeit um 1920 noch ein wenig. Gleichzeitig verleihen die Farben dem Buch den extra Touch Historie. Oben auf dem Cover erkennt man wahrscheinlich unsere Protagonistin Luise, die in einer Art Nebel steht und dem Leser ein klein wenig den Rücken abwendet. Sie wirkt hier tatsächlich etwas hochnäsig, egoistisch und gleichzeitig geheimnisvoll und als ob sie sich vor irgendetwas verstecken möchte. Auch der Inhalt des Buches, nämlich die Thematik um den U-Bahnhof in Berlin, lässt sich auf dem Cover wiederfinden.
Der Einstieg in das Buch hat mir gut gefallen. Ich finde es schön, dass man als Leserin erfährt, wie Luise, Robert und Johannes sich kennengelernt haben und dass sie so eine enge Bindung zueinander haben. Dies ist sicherlich eine wichtige Information für den Leser, was den Verlauf des Buches angeht. Denn von nun an weiß man, wie die drei zueinander stehen und dass es eine ganz besondere Freundschaft ist.
Luise macht auf mich einen positiven ersten Eindruck. Mir gefällt es, dass sie auch zu der Zeit mit 27 Jahren noch so jung geblieben ist und so fröhlich wirkt. Das kleine Kichern zwischendurch hat noch etwas mädchenhaftes und wirkt so ungezwungen. Zudem war ich sofort drin im Geschehen, da der Krieg unmittelbar auf den ersten Seiten erwähnt wurde und auch, dass Johannes nicht mehr zurück kehren wird. Ein paar Seiten weiter lässt sich auch erahnen, was passiert ist. Denn es wird geschildert, wie Robert eine Situation im Krieg erlebt hat. Dies tut einem als Leser unheimlich leid und man entwickelt Mitgefühl Robert. Gleichzeitig spürt man, dass Luise sich zwar gut mit Robert versteht, ihn dennoch nicht aus vollem Herzen liebt, denn sonst hätte sie den Heiratsantrag nicht angenommen. Dies macht ihn zugleich wieder etwas unsympathischer, da man als Leserin das Gefühl hat, er behandelt Luise nicht sonderlich gut.
Was mir ebenfalls gefällt, ist, dass Ulrike Schweikert sich treu bleibt und nicht nur in der Charité mehrere Handlungsstränge hatte, sondern scheinbar auch in diesem neuen Buch.
Ich würde mich riesig freuen, wenn ich das Buch vorab lesen könnte, da ich Ulrike Schweikert für mich entdeckt habe und mich erneut von ihr in die Vergangenheit entführen lassen möchte. Mich interessiert brennend, was mit Johannes passiert ist, wie Luise um ihn kämpfen wird und vor allem freue ich mich jetzt schon auf den zweiten Band!