Berlin nach dem Großen Krieg

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mauz1989 Avatar

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Bislang haben mir die Bücher von Ulrike Schweikert immer sehr gut gefallen. Die beiden Bände über die Charité waren sehr gut recherchiert und haben einen tollen Einblick in die Geschichte gegeben.
Umso mehr habe ich mich auf dieses neue Buch der Autorin gefreut und wieder spielt es in Berlin zu einer sehr spannend Zeit.

Allerdings hat mich der Klappentext leider in die Irre geführt. Ich dachte tatsächlich, dass sich viel um den Bau des Bahnhofs Friedrichstraße dreht und der Fokus darauf liegt. Aber das ist nicht der Fall gewesen. Natürlich taucht der Bahnhof immer mal wieder als Schauplatz auf, aber das auch nur am Rande.
Viel mehr dreht sich der Roman um fünf Freunde und wie sie das Berlin nach dem Großen Krieg erlebt haben. Das Buch wird aus den Sichtweisen dieser Protagonisten erzählt. Tatsächlich konnte ich aber keine große Nähe zu diesen Personen aufbauen. Sie waren mir zwar ganz sympathisch, aber richtig mitfühlen konnte ich nicht.
Deutlich merkt man auch wieviel Ulrike Schweikert über die Zeit recherchiert hat. Ihr ganzes Wissen versucht sie dann auch unterzubringen. Manchmal mit Anekdoten, die eigentlich mit dem Verlauf der Geschichte an sich nichts zu tun haben. Auch bewegt sich eine Protagonistin in Künstlerkreisen und trifft auf viele bekannte Persönlichkeiten. Das erschien mir teilweise wenig realistisch. Auch die Gespräche der Protagonisten untereinander waren sehr konstruiert. Für mich hatte es teilweise etwas Gestelztes.

Insgesamt ist die Story ok. An manchen Stellen wollte die Autorin für meinen Geschmack Zuviel ihrer Recherchearbeit einbauen. Das hat den Lesefluss für mich etwas unterbrochen. Den zweiten Band werde ich aber auch lesen, da mich das Ende doch neugierig macht, wie es weitergeht.