Sehr guter Roman in historischer Kulisse

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Autorin Ulrike Schweikert führt uns in ihrem Roman "Novembersturm" auf gut 500 Seiten in das Berlin der 1920er Jahre. In diesem Jahrzehnt spielt der Hauptteil des Romans mit viel Berliner Lokalkolorit. Nahezu alle Leser*innen werden eine Vorstellung von den beschriebenen Orten haben.
Was wir alle lieben: Eine Frau, zwei Männer, eine Heirat, Missverständnisse und Verständnisse, Liebe, die Wirren des Krieges und der Nachkriegszeit, Wiederaufbau, leichtes Leben und Chancen. Ein leichter Schreibstil, der die Seiten geradezu dahin wehen lässt. Und dazu - das hat mir besonders gefallen - gelingt es der Autorin, bekannte Personen und Orte aus dieser Zeit in den Roman einfließen zu lassen. Dies ermöglicht auch einen sozialkritischen Blick auf Armut, die Akzeptanz von Homosexualität und verschiedene Religionen in der dann bevorstehenden Nazizeit. Chapeau vor dieser Leistung!
Die Protagonisten sind insbesondere vier Personen: Johannes, Robert, Luise und Ella. Die vier kannten sich bereits als Kinder. Beide Männer lieben Luise. Ella, die ein paar jünger ist und aus armer Familie stammt, läuft mit. Der Erste Weltkrieg trennt die handelnden Personen. Es dauert Jahre bis alle wieder in Berlin sind. Und natürlich erleidet die Liebe dramatische Momente. Eine Dreiecksgeschichte besonderer Art! Ob es gut ausgeht? Und für wen? Lesen Sie selbst. "Novembersturm" ist ein wunderbares Buch, leicht zu lesen, aber gehaltvoll. Ich kann es bestens empfehlen!