Wunderschöner historischer Roman zu Zeiten der Weimarer Republik

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Wer aufgrund des Untertitels „Berlin Friedrichstraße“ mit dem wunderschönen Bahnhof in der Friedrichstraße auf dem Buchcover und dem Klappentext, dass dieser Bahnhof ein Jahrhundertbauwerk war, nun glaubt, dass es „nur“ um diesen Bahnhof geht, der irrt sich. Vielmehr geht es um die Menschen in Berlin während der Weimarer Republik sowie um die politische Stimmung in diesen Jahren.
Ulrike Schweikert erzählt dies sehr facettenreich aus der Sichtweise von verschiedenen sympathischen Haupt- oder Nebenpersonen. So erhält man über die sympathische Ilse, die lesbische Künstlerin, Informationen über die Berliner Künstlerszene. Das Schicksal der Kriegskrüppel erfährt man über ihren Bruder Johannes. Während der konservative Robert als Statiker am Aufbau der Stadt Berlin, beginnend mit dem Umbau des Bahnhofs Friedrichstraße, mitarbeitet. Luise, die sowohl Johannes als auch Robert liebt, symbolisiert die moderne (arbeitende) Frau. Die Unterschicht mit ihren Problemen wird ebenfalls mit Ella und deren Bruder Paul beleuchtet.
Ich habe bereits mehrere Bücher von Ulrike Schweikert gelesen und ich war mal wieder von ihrem Schreibstil begeistert.
Eine klare Kauf- und Leseempfehlung für alle Fans von historischen Romanen.