Grausam...

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metalpanda Avatar

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Grausam...
Das ist das erste Wort, das mir beim Lesen der Leseprobe durch den Kopf ging.
Es ist immer grausam, wenn ein Mensch zu Tode kommt. Noch grausamer ist es, wenn dies durch Fremdeinwirkung geschieht. Absolut grausam ist es, wenn es Kinder trifft. Und wenn Kinder mit Absicht ermordet werden - ja, da findet man eigentlich gar keinen passenden Ausdruck dafür. "Am grausamsten" ist da noch zu mild, um das zu beschreiben.

Kommissar Dühnfort wird an einem wunderschönen Wochenendmorgen zu einem Brand gerufen. Die erste Vermutung wird schnell Gewissheit - hier kam eine Familie ums Leben, und zwar nicht durch einen Unglücksfall, durch einen aus Unachtsamkeit entfachten Brand etwa, sondern mit voller Absicht ermordet, kaltblütig erschossen und die Leichen samt Haus in Brand gesteckt - die Familienmutter und ihre zwei Kinder. Vom Vater fehlt jede Spur, so drängt sich natürlich als Erstes die Vermutung auf, dass sich hier ein Familiendrama abgespielt hat, dass der Vater in einem Ehestreit seine Frau und die gemeinsamen Kinder richtete und floh.
Doch ist es wirklich so einfach? Oder steckt noch viel mehr dahinter? Die Leseprobe ist nicht lang genug, um dem interessierten Leser weitere Informationen oder gar Ermittlungsergebnisse zu vermitteln, doch - wie es bei Inge Löhnigs Romanen bisher immer der Fall war - lang genug, um den Leser in ihren Bann zu ziehen. Die bildhafte Sprache "lebt" im Kopf des Lesers sofort auf, man hat das Gefühl, neben dem Kommissar am Tatort zu stehen und alles hautnah mitzuerleben, die grausamen Bilder wie mit den eigenen Augen zu sehen. Grausam - und zugleich spannend, wie sich die Handlung weiterentwickeln wird, ob der erste Verdacht der Ermittler, was den Täter angeht, sich bestätigen wird oder ob (wahrscheinlich!) etwas und jemand ganz anderes dahinter steckt. Für die Kripobeamten beginnt die mühsame Puzzlearbeit - und gleichzeitig geht auch deren Privatleben weiter. Fast alle Teammitglieder haben selbst Kinder, und Tino Dühnfort steht kurz davor, das Vaterglück am eigenen Leib zu erfahren, denn seine Freundin Tina ist endlich schwanger. Da belastet einen so ein Fall, wo Kinder unter Opfern sind, natürlich noch mehr als sonst.
Ich bin sehr gespannt auf den weiteren Verlauf der Geschichte. Als langjähriger Dühnfort-Fan warte ich immer sehnsüchtig auf die Erscheinung eines neuen Bands und hoffe, dass ich den Kommissar auch in diesem äußerst belastenden Fall bei seinen Ermittlungen begleiten darf.