Das Todeshaus

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Im Prolog begegnet der Leser einem Kind, das sich nicht nur ungerecht behandelt fühlt, sondern geradezu von Hass auf die kleine Schwester besessen ist, auf Rache sinnt und einen Unfall inszeniert. Szenenwechsel, Kommissar Konstantin Dühnfort und sein Team werden zu einem Mordfall gerufen. In einem abgebrannten Haus wurden die Leichen einer Frau und ihrer zwei Kinder gefunden. Darüber hinaus sind auch der Familienhund sowie das Pony der Kinder getötet worden. Schnell stellt sich heraus, dass die Familie vor dem Brand erschossen wurde. Der Vater, ein bekannter Münchner Arzt, ist zunächst unauffindbar und steht erst einmal unter Verdacht. Wenig später taucht Thomas Sassen mit einem Strauß roter Rosen auf dem Grundstück auf. Der Mann ist verwirrt, beteuert seine Unschuld und wird in die Psychiatrie eingeliefert. Im Zuge der Ermittlungen stellt sich heraus, dass Sassen untreu war und zahlreiche Affären hatte. Kommissar Dühnfort ist von der Schuld des Arztes überzeugt, alle Indizien deuten darauf hin. Ist der Familienvater aber wirklich der Mörder? Es gibt für die Tat keine Zeugen, bis sich der Nachbarsjunge Moritz meldet.

Mit "Nun ruhet sanft" schickt Inge Löhnig zum siebenten Mal ihre Kultfigur, Kommissar Konstantin Dühnfort, ins Rennen. Der Liebhaber schmackhafter Gerichte und edler Weine ist mittlerweile selbst werdender Vater und von dem Mord an den Kindern besonders erschüttert. Wieder vertraut er bei seinen Ermittlungen auf sein Bauchgefühl, das ihn bislang nie getäuscht hat. Die Autorin versteht es wieder meisterhaft, Spannung zu erzeugen und der Leser befindet sich sofort mitten im Geschehen. Inge Löhnig bleibt sich beim Schreiben treu, die Handlung ihres Krimis ist geistreich und psychologisch ausgefeilt. Wie immer hat sie authentische Protagonisten geschaffen, zwischendurch kommt auch der Täter zu Wort. Besonders hat mir der Nachbarsjunge Moritz gefallen, der Dühnfort endlich auf die richtige Spur bringt. Wie immer kommt das Privatleben des sympathischen Kommissars und seiner Lebensgefährtin Gina nicht zu kurz, ohne jedoch zu breiten Raum einzunehmen. Taktisch klug führt die Autorin am Ende die verschiedenen Handlungsstränge zusammen und der Zusammenhang zwischen der Handlung des Kindes am Anfang des Krimis und der Tat wird klar. Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung der Krimireihe mit Kommissar Konstantin Dühnfort.