Die Schuld bleibt

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sikal Avatar

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Wieder durfte ich ein besonderes Krimi-Highlight lesen – den 7. Band aus Inge Löhnigs Krimireihe rund um kommissar Dühnfort.

Drei Menschen sind tot, die Haustiere ebenfalls und das Haus verbrannt. Nur der Familienvater ist verschwunden. Kommissar Dühnfort ist es von Anfang an suspekt, als Herr Sassen am nächsten Tag mit Blumen für seine Frau auftaucht. Zu sehr spuken auch die Gedanken rund um die ermordeten Kinder in seinem Kopf herum. Seit Dühnfort weiß, dass er selbst Vater wird, kann er sich vom Tatort nicht abgrenzen und reagiert emotional. Ist vielleicht der Familienvater gar nicht der Täter und Dühnfort folgt einer falschen Spur?

Der Hauptverdächtige Tom Sassen wird quasi auf dem Silbertablett serviert. Er wirkt auf den Leser als unsympathischer, arroganter Selbstdarsteller auf den alles passt und den man als Leser wirklich gerne als Täter hätte. Man ist hin- und hergerissen, ob er nun tatsächlich seine Frau und Kinder erschossen hat oder ob man seinen Beteuerungen glauben soll. So bleibt die Spannung bis zum Schluss aufrecht und hält noch so manche Überraschung parat.

Die Autorin Inge Löhnig schafft es wieder mal einen solch spannenden Kriminalroman zu schreiben, der Seite um Seite fesselt, viele Rätsel aufgibt. Letztendlich räumen akribische Ermittlungen alle Ungereimtheiten auf und jeder kann für sich selbst entscheiden, wessen Schuld nun bleibt.

Besonders spannend zu lesen, sind immer die Zwischenkapitel aus Tätersicht erzählt. So ist man natürlich geneigt, Dühnfort zu unterstützen und mit ihm zu ermitteln. Trotzdem kommt man dem Täter nicht allzu schnell auf die Schliche und ist bestürzt von den menschlichen Abgründen, die sich hier auftun. Große Bewunderung für Inge Löhnig, die es schafft Charaktere zu schaffen, die solche Facetten aufweisen, dass sie schon wieder faszinierend auf den Leser wirken.

Rundherum ein tolles Buch, für das ich nur die absolute Leseempfehlung aussprechen kann. Als Dühnfort-Leser darf man mit Spannung den nächsten Band erwarten.