Dühnfort und die Familientragödie

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
struppel Avatar

Von

Das Cover des Buches und auch der Titel sind recht ansprechend, es ist im Stil der vorangegangenen Bücher um den Kommissar Dühnfort und seinem Team gehalten. Wiedererkennung ist gegeben und damit auch eine gewisse Erwartung. Wer die ersten sechs Teile kennt, hofft auf eine ähnlich spannend gehaltene Geschichte mit sympathischen Charakteren. Aber auch ohne das Vorwissen ist es ein Buch, nach dem ich im Laden gegriffen hätte. Es wirkt schon vom Äußeren her sehr vielversprechend. Es werden auch alle Protagonisten noch einmal so beschrieben, dass man auch als Anfänger problemlos in die Reihe einsteigen kann. Der Prolog ist spannend, durch das offene Ende bleibt viel Raum für Spekulationen, wie es ausgegangen sein könnte. Im Hauptteil beginnt es mit einem Familiendrama, bei dem bis auf den Vater alle - einschließlich Haustiere - ausgelöscht wurden. Ist er der Täter oder ist es mal wieder nur die verlockend einfache aber nicht tatsächliche Lösung?
Man kann sich gut in die Geschichte hineindenken, es wirkt nicht überzogen oder unrealistisch. In diesem doch recht emotionalen Fall springen die verschiedensten Gefühle auf den Leser über. Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft. Schön finde ich auch immer die Anspielungen auf das Privatleben der Ermittler. Diese wirken dadurch viel menschlicher. Da ich auch schon die vorangegangenen Dühnfort-Fälle kenne, muss ich sagen, dass es nicht das beste Buch um diesen Kommissar ist. Verwundert war ich vor allem davon, dass er sich diesmal auf einen Verdächtigen einschießt und alle anderen Hinweise ignoriert, und das von dem, der normalerweise immer sehr arikibisch jeden Hinweis verfolgt, um nicht irgendetwas zu übersehen oder falsch zu deuten. Das nimmt dem Buch auch etwas die Spannung, für mich als Leser war klar, dass der bereits nach wenigen Seiten festgenagelte doch recht unsympathische Hauptverdächtige nicht der Täter sein kann, was hätte dann sonst noch passieren sollen? Geschickt legt die Autorin jedoch zum Ende hin verschiedene Fährten, so dass der tatsächliche Täter dann doch eine Überraschung darstellt. Das Buch liest sich sehr leicht, die Seiten fliegen die meiste Zeit bis auf wenige Längen nur so dahin. Dennoch ein Buch, dass in keinem Krimi-Bücherregal fehlen sollte.