Kommissar Dühnforts siebter Fall

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Ich bin ein großer Fan von Inge Löhnig und der Krimiserie um Kommissar Dühnfort. Auch der siebte Fall enttäuschte nicht. Spannend geschrieben, gut eingefädelt, und bis zum Schluß ist nicht klar, wer der Täter ist, obwohl die Autorin viele Fährten legt und dem Leser einige Rätsel aufgibt. Dies beginnt bereits im Prolog. Man weiß nicht, wer von seiner Kindheit in der Ich-Form erzählt, aber ein Kind spricht von seiner Schwester als von der blöden Babsi, weil sie behindert ist und seine Eltern sich nur noch auf sie konzentrieren, so daß es seine Eltern und die Schwester zu hassen beginnt. Zum Schaukeln über einem Abgrund wird die blöde Babsi ermutigt und stürzt ab. Ein Kind entledigt sich seiner behinderten Schwester und läßt es als Unfall erscheinen.

Der eigentliche Mordfall, in dem Kommissar Dühnfort ermittelt, erschüttert ihn zutiefst. Eine Frau wird mit ihren beiden Kindern in ihrem Haus erschossen, ebenso der Hund und das Pony. Anschließend wird das Haus angezündet, um auch dieses zu vernichten. Der Ehemann ist verschwunden, taucht aber morgens mit einem Blumenstrauß für seine Frau wieder auf. Für Kommissar Dühnfort ist er sofort der Täter, er nimmt ihm sein angebliches Alibi nicht ab, zumal sich im Laufe der Ermittlungen herausstellt, daß er ein notorischer Fremdgeher war und seine Frau die Scheidung einreichen wollte. Nach und nach aber tauchen Zweifel auf, und Kommissar Dühnfort entdeckt bei seinen Recherchen Ungereimtheiten, die auch auf andere Täter schließen lassen. Er verfolgt weitere Spuren. Die Autorin läßt ihre Leser im Dunkeln tappen, das Ende ist nicht vorhersehbar.

In allen sieben Krimis erleben wir Kommissar Dühnfort auch privat. Das bietet dem Leser Gelegenheit, zwischendurch Abstand von der grausigen Tat zu bekommen. Dühnforts Lebensgefährtin Gina ist schwanger, und die beiden planen ihre Hochzeit und freuen sich sehr auf das Kind. Als werdendem Vater berührt den Kommissar der Mord an Nina Sassen und ihren Kindern Sophie und Leon persönlich sehr stark. In einem früheren Fall mußte er einen Mörder laufen lassen, weil ihm nichts nachzuweisen war. Aber dieses Mal schwört sich Dühnfort, den Fall aufzuklären.

Ein gut geschriebener Krimi, sehr gut charakterisierte Protagonisten und ein Fall, der Gänsehaut bereitet. Man kann nicht aufhören zu lesen, weil einen das Geschehen nicht losläßt. Diesen Krimi empfehle ich gerne weiter.