Spannende Wendungen und ein hochemotionaler Fall

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gisel Avatar

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Kommissar Dühnfort wird zu einem neuen Fall gerufen: In einem brennenden Haus werden eine Mutter und ihre beiden Kinder aufgefunden. Doch nicht der Brand hat sie getötet, sie wurden vorher erschossen, genauso wie der Hund und das Pony der Familie. Der Vater kehrt mit einem Blumenstrauß in der Hand nach Hause zurück. Als notorischer Fremdgänger hat seine Frau ihn am Vorabend aus dem Haus geschickt und die Scheidung eingereicht. Hat er sich dafür gerächt? Kommissar Dühnfort verfolgt diesen Verdacht von Anfang an, doch kann es sein, dass er sich getäuscht hat?
Wieder einmal legt Inge Löhnig eine Fährte aus, in die sich sowohl der Kommissar wie auch der Leser verbeißen, und legt erst nach und nach die Hintergründe zu der Tat frei, in kleinen Häppchen, die genau passend sind für den richtigen Genuss an Spannung. Dazu gibt es immer wieder, in kursiver Schrift, die Gedanken des Täters, die seine Motivation gekonnt auf den Punkt bringen, dennoch bleibt seine Identität lange unklar. Dabei gelingt es der Autorin, sachlich zu bleiben und so auch dem Täter den richtigen Rahmen für seine Hintergründe zu bieten. Spannend sind die Wendungen, die Inge Löhnig einbaut, die vielen Spuren, die sie streut, um dann doch eine ganz andere Fährte bis zum Schluss zu verfolgen – und im Nachhinein denkt man, ach ja, klar doch, so gesehen passt alles!
Als Kontrapunkt gibt es weitere Episoden aus Dühnforts Privatleben, er wird Vater. Das verpflichtet ihn noch mehr den toten Kindern in diesem Fall, besonders dem Jungen, der als letzter getötet wurde und sich in Todesangst im Schrank verkrochen hatte, nur um dort auch kaltblütig erschossen zu werden.
Dieses Buch ist bereits der siebte Band um Kommissar Konstantin Dühnfort, und jeden habe ich bisher in kürzester Zeit verschlungen. Wenn man die Bände in der richtigen Reihenfolge liest, kann man das Privatleben des Kommissars für längere Zeit verfolgen, doch kann man sich auch jedem Fall einzeln widmen mit demselben Lesevergnügen. Zwar ist dieser Fall nicht die beste Folge in dieser Reihe, aber dennoch gut geschrieben und deshalb mit voller Punktezahl bewertet.