Spannender 7. Fall

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mollymoon Avatar

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Gerade erst hat Kommissar Konstantin Dühnfort erfahren, dass er Vater wird. Seine Freundin Gina ist schwanger. Er ist überglücklich. Dennoch muss er sich am Sonntagmorgen wieder dem Ernst des Lebens widmen: Er wird zu einem neuen Fall, ein Brand im Haus des berühmten Arztes Thomas Sassen, gerufen. Was Konstantin Dühnfort am Tatort vorfindet, erschüttert ihn zutiefst. Erst werden die Leichen der Ehefrau Nina Sassen sowie der 6-jährigen Tochter Sophie und nach weiterer Suche die des Familienhundes Lucky, eines toten Ponys und dann auch noch des 8-jährigen Sohnes Leon im Kleiderschrank. Schnell wird klar, dass die Familie und die Tiere nicht bei dem Brand umgekommen sind, sondern vorher erschossen wurden. Alles deutet auf ein Familiendrama hin, denn der Familienvater ist verschwunden. Der Verdacht erhärtet sich, als eine Nachbarin erzählt, dass es am Vorabend wieder einmal einen heftigen Streit zwischen den Eheleuten wegen der Untreue des Ehemannes gegeben und Nina ihren Mann aus dem Haus geworfen hat und er mit seinem BMW davon gefahren ist. Thomas Sassen ist in der Nachbarschaft als herrschsüchtig und cholerisch bekannt. Aber plötzlich steht er mit Blumen vor der Tür, um sich bei seiner Frau zu entschuldigen … Er ist geschockt! Oder weiß er genau Bescheid und seine Reaktion ist nur gespielt? Wollte der Arzt seine Familie auslöschen? Allerdings hat er für die Tatzeit ein Alibi. Besonders der Mord an den Kindern setzt Dühnfort zu, er lässt nicht locker und verfolgt jede Spur. Aber ist Thomas Sassen tatsächlich der Täter? Oder hat sich Dühnfort getäuscht?

Wie in den sechs Fällen zuvor, gelingt es Inge Löhnig auch im neuen Fall, den Leser/die Leserin erst einmal auf die eine Fährte, um dann ganz allmählich auf weitere Spuren zu schicken. Es tauchen weitere Verdächtige auf. Was hat der Nachbarsjunge in jener Nacht beobachtet? Welche Rolle spielen die Freunde von Thomas Sassen? Dann immer wieder, beginnend im Prolog, in kursiver Schrift, die Gedanken des Täters, sein Motiv, seine Vergangenheit. Bis zum Schluss ist nicht klar, wer sich dahinter verbirgt. Die Handlung bleibt immer spannend, die beiden Handlungsstränge werden logisch und für mich nachvollziehbar zusammengeführt. Es ist zwar nicht unbedingt notwendig, macht aber durchaus Sinn, die sieben Vorgängerbücher in Folge zu lesen, schon wegen der Weiterentwicklung im Privatleben des Kommissars. Wer darauf allerdings keinen so großen Wert legt, ist die Reihenfolge nicht erheblich, da die Geschichten abgeschlossen sind. Ich hoffe, dass noch viele Fälle mit Hauptkommissar Konstantin Dühnfort folgen werden. Wer deutsche Krimis mag - von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung mit 5 Sternen.