Unendliche Grausamkeit

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rauschleserin54 Avatar

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Dieses ist mein erster Dühnfort! Und es wird nicht mein Letzter sein!
Ein sehr spannendes Buch, das die Nacht zum Tage macht!

Dabei kommt das Cover noch recht harmlos daher:
Ein kleines Haus am See, Abenddämmerung setzt ein und in einem Zimmer
brennt das Licht. Wären da nicht die dunklen, kahlen Äste, die eine
„Edgar Allan Poe“-Stimmung erzeugen!

Im ersten Kapitel sträuben sich mir die Nackenhaare.
In „Ich“-Erzählform und kursiver Schrift erzählt ein 10jähriges Kind mit eindringlichen
Worten, wie sehr es seine geistig behinderte jüngere Schwester haßt. Das Kind wird seit
dem Unfall der Schwester von den Eltern nicht mehr richtig wahrgenommen und genau
so eine Szene wird hier von Inge Löhnig geschildert. So genau, dass ich als Leser
dabei bin, den Hass fühle und dann ist die Gelegenheit da, die Eltern sind beschäftigt…..
Puuh! Gänsehaut pur!

Das 2. Kapitel fängt in der Jetzt-Zeit mit der Fahrt Dühnforts zum Tatort an.
Er ist glücklich, singt mit der Radiostimme mit, denn er hat gerade erfahren, dass
er Vater wird.
Dann der Tatort: Eine Familie und die Haustiere werden ausgelöscht bis auf den Vater.
Wo ist er? War er der Mörder? Nachbarn haben den Streit gehört! Dühnfort zerbricht fast
an den grausamen Gegebenheiten, dem hartgesottenen Feuerwehrchef kommen die Tränen.
Das Ermittlerteam um Dühnfort hat selbst die ein oder andere Geschichte mit sich herumzutragen. Aber genau diese Eigenheiten und das gegenseitige aufeinander Rücksichtnehmen und natürlich der Teamgeist helfen, dass ich als Leser diesen starken
Tobak aushalten kann. Mit Rahmenhandlung ist alles stimmig und strebt unaufhaltsam
mit konstantem Spannungsbogen auf das Ende zu. Natürlich nicht ohne Wendungen und
Überraschungen.

Mir gefiel der sympathische Dühnfort mit seiner „Weltsicht“ und seiner „Rebellion“ gegen
einige Entwicklungen der heutigen Zeit, sei es technischer oder menschlicher Art.
So wurde ich gut durch diesen Roman geführt, sogar ab und an mit einem kleinen Schmunzeln
auf den Lippen. Großer Lesegenuß, liebe Inge Löhnig. Dafür kann ich nur 5 Sterne vergeben!