Generell bin ich bei Büchern im Präsens ja doch immer etwas skeptisch, aber bei "Nur du und ich" passt es. Auch das kalte Opening, von dem aus dann auf die tatsächlichen Ereignisse zurückgeblendet wird, nimmt nicht soviel vorweg wie befürchtet, punktet aber mit lebendigen und grausigen Details. Dann nimmt die Geschichte fahrt auf, und dank des sehr immersiven Stils versinkt man sofort in der von leisen Vorahnungen überschatteten Atmosphäre. Dabei kommt der Leser nicht nur Schrift für Schritt einer Beziehung näher, die gar nicht so selbstverständlich ist wie sie scheint, sondern lernt den dritten Protagonisten der Geschichte sehr viel näher kennen: Das ultramoderne und zündteure Haus, in dem sich ein Schicksal entscheiden wird. Großartig geschrieben, ein echter Nägelbeißer!