Geheimnisse

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katercarlo Avatar

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„(…) Jeder hat Geheimnisse. Darum wird man jemand anderen nie wirklich kennen. Und darf niemandem vertrauen.“
Das sind die ersten Worte in dem Buch und geben auch die Grundidee des Buches wieder. Es geht um Lügen. Darum ob man sie erkennt, sie logisch hinterfragt oder seinen Gefühlen vertraut und sie glaubt.
Stephanie ist ein Mensch mit Geheimnissen. Sie hat Dinge getan, für die sie sich schämt und lügt, damit niemand davon erfährt. Sie hat sich geschworen ein guter Mensch zu werden, ihr gesamtes Leben ihrem Sohn Miles zu widmen und mit ihrem Blog anderen Müttern beizustehen. Sie ist glücklich mit diesem Leben. Vor allem weil sie eine Freundin gefunden hat, die genauso denkt wie Stephanie. Emily ist die Mutter von Miles Freund Nicky, sie versteht Stephanie und zusammen verbringen sie viel Zeit. Alles ist perfekt, bis Emily verschwindet.
Stephanie sucht nach ihr, kümmert sich um Nicky, lernt im Laufe der Zeit Emilys Mann Sean besser kennen und stellt fest, dass die ganze Situation immer verwirrender wird.
Auch die Personen werden im Verlauf der Geschichte immer komplizierter. Hat man am Anfang noch das Gefühl Stephanie, Emily und Sean zu kennen, lernt man sie in jedem Teil des Buches von einer anderen Seite kennen. Man verwirft das Bild das man von einer Person hatte immer wieder um es durch ein neues zu ersetzen, das treffender erscheint. Im Prinzip macht die Autorin mit dem Leser nicht anderes als auch die Personen in dem Buch immer wieder erfahren müssen: Man kennte einen anderen Menschen nie wirklich. Auch nicht, wenn sie nur in Büchern leben.
Das macht das Buch spannend. Man wird immer wieder überrascht von einer neuen Sicht auf die Dinge.
Einige entscheidende Punkt der Handlung sind dagegen nicht so gut gelungen. Manches kann man vorhersehen und das Ende überzeugt nicht. Außerdem fühlt man sich irgendwann stark an „Gone Girl“ von Gillian Flynn erinnert und hat das Gefühl die Autorin hat ein wenig abgekupfert.
Daher ist zwar die Grundidee spannend und die Geschichte zum Teil sehr gut umgesetzt worden, aber das Buch kann insgesamt nicht hundertprozentig überzeugen.