Der Flügelschlag eines Schmetterlings...

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cabotcove Avatar

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... **kann einen Tsunami auslösen...**

Hier ist das offenbar ähnlich – hier löst eine Ohrfeige einen Reigen verschiedenster Reaktionen mehrerer mehr oder minder direkt beteiligter Menschen aus.

Hector und seine Frau Aisha planen ein Barbecue. Hector erscheint eine "getriebene Seele" zu sein: er trainiert hart, um seinen Körper fit zu halten, verachtet seinen Sohn Adam fast schon dafür, dass dieser es nicht tut und dick ist, betrügt seine Frau und ist ein wenig genervt von seiner kleinen Tochter Melissa, wenn sie heult. Hector ist sehr ich-bezogen. Es scheint, als würden andere Menschen, inclusive seine eigene Familie, ihn nur in dem Sinne interessieren, als was sie für ihn tun können...

Sein Cousin Harry kommt auch samt Frau und achtjährigem Sohn zu diesem Fest und um eben diesen geht es auch, denn er ist derjenige, der die Ohrfeige gibt, um die sich dieses Buch dreht... Er ohrfeigt einen 3-Jährigen Jungen, den kleinen Sohn von Aisha´s Freunden Rosie und Gary, den kleinen Hugo.

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Die Leseprobe endet leider schon vorher, als lautes Geheul aus dem Haus kommt und es wohl kurz vor der Ohrfeige steht... Die Kinder waren vorher schon unruhig und quenglig, stritten sich.

Schade, dass die Leseprobe an dieser spannenden Stelle endet. Man erfährt vorher Einiges über die Leute, die beim Barbecue auftauchen. Das für meinen Geschmack etwas zu detailliert manches Mal, aber anscheinend ist das beabsichtigt, denn alle Personen tauchen als Kapitelüberschriften wieder auf und erzählen dann den Vorfall mit der Ohrfeige wohl aus ihrer eigenen Sicht, was ich einen ganz interessanten Ansatz finde. Trotzdem kann ich mich noch nicht ganz entscheiden, welches Urteil dieses Buch - bzw. erstmal die Leseprobe - natürlich verdient hat...

Ich hoffe, der Autor lässt das Buch nicht zu sehr in Richtung sozialkritische Milieustudie abgleiten... Das wäre dann für mich doch zuviel des Guten, wenn das Erzählerische zu sehr außen vor bliebe. Daher erstmal vorsichtige drei Sterne.