Der schwere Weg der Verzeihung

Das Cover springt einem sofort ins Auge. Es ist in kräftigen, aber nicht aufdringlichen Farben gehalten, und wirkt mit der Pusteblume als Blickfang. Es ist von der Art her eine gewisse Ähnlichkeit zu dem ersten Buch gegeben, und somit auch eine gewisse Erwartungshaltung. Auch der Titel ist toll - wenn auch etwas traurig, denn der Horizont erscheint einem doch normalerweise unerreichbar. Das Buch beginnt vielversprechend. Die erfolgreiche Moderatorin Hannah erhält einen Brief einer alten Schulkameradin, die inzwischen erfolgreiche Autorin ist. In dem Brief bittet diese Hannah für ihr damaliges Verhalten um Verzeihung und erwartet von ihr, es mit einem anderen Menschen genauso zu tun und ihn um Verzeihung bitten. Als Symbol dafür liegen dem Brief zwei Steine dabei. Es gibt in Hannahs Leben wohl mehrere potentielle Kandidaten für den von ihr zu verschickenden Stein, doch der wichtigste ist wohl ihre Mutter. Werden die beiden wieder zueinander finden?
Wenn wir jemandem verzeihen, bedeutet das, dass wir unseren Ärger oder unsere Enttäuschung über jemanden überwinden. Wir akzeptieren, was geschehen ist und damit auch das Verhalten des anderen. Viele tun sich schwer, zu verzeihen, dabei kann es so einfach sein. Es bedeutet ja nicht, dass man das Verhalten gutheißt, sondern nur, dass man es akzeptiert. Manchmal muss man sogar sich selbst verzeihen. Verzeihen bringt Erleichterung und zeigt Stärke und nicht Schwäche. Doch sollte man damit nicht zu lange warten. Ich bin auch immer dafür, dass man sich entschuldigt, doch denke ich auch, dass man das nicht so lange vor sich her schieben sollte, weil es das Leben nicht unbedingt einfacher macht und man sich nur unnötig quält. Von daher fällt mir aktuell niemand ein, dem ich einen solchen Brief schicken könnte.
Das Buch liest sich locker und flüssig. Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil. Die Neugier auf das Ausgehen der Geschichte ist geweckt und es ist ein Buch, dass auf meiner Wunschliste stehen wird.