Die Last des Zorns

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cabotcove Avatar

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Hannah Marie ist das, was man einen sympathischen, netten Menschen nennt: so kümmert sie sich z. Bsp. liebevoll um Dorothy, ihre ehemalige Nachbarin und Mutter ihres ehemaligen Verlobten Jackson, die nach ihrer Erblindung in ein Seniorenheim ziehen musste.

Ihr Freund Michael Payne, der Bürgermeister, hält sie hin in puncto Familienplanung und Hochzeit. Er hat bereits eine Tochter, die nicht so sehr gut mit Hannah auszukommen scheint, obwohl Hannah sich das sehr wünscht. Das und ein eigenes Kind...

Karrieretechnisch läuft es gut bei ihr, sie hat gerade ein gutes Angebot erhalten. Dafür müsste sie in die Stadt zurückkehren, in der Jackson noch lebt... Michael scheint das egal zu sein, er ermutigt sie noch zu diesem Schritt, was Hannah verständlicherweise sehr enttäuscht.

Dann kommt ihre Mutter wieder ins Spiel, die sie 15 Jahre lang nicht gesehen und auch nicht gesprochen hat... Denn Dorothy meint, es sei Zeit für eine Versöhnung...

Ich bin schon total gespannt, wie es mit Hannah weitergehen wird.

Hoffentlich kommt sie wieder mit Jackson zusammen, denn auch wenn ich über den noch nichts weiß, kann er kaum so gleichgültig sein wie „Mr. Bürgermeister“, der sich selbst für toll hält, sein verzogenes Töchterchen Abby für nett und Hannah anscheinend für blöd...

Wieder einmal fängt die Autorin den Leser ab der ersten Seite mit ihrem wunderschönen Stil, der einen so fesselt und in seinen Bann schlägt, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann, bis die letzte Seite gelesen ist. Toll ! Und wieder ein Buch mehr auf meiner ellenlangen Wunschliste, seufz...

Zum Glück gibt es in meinem Leben niemanden, dem ich einen solchen Stein schicken und um Verzeihung bitten müsste und ich hoffe, das bleibt auch so..!

Ich würde meine Tochter gerne manchmal um Verzeihung bitten, dass ich nicht soviel Zeit für sie habe, wie ich es gerne hätte und dass unser Leben leider nun doch nicht so läuft, wie ich das für uns geplant hatte, aber sie ist noch zu klein und leider hatte ich all das auch gar nicht in der Hand und konnte mich nur fügen in unser neues Schicksal, wenn man so will...
Und dennoch fühle ich mich oft total schuldig, weil ich es derzeit einfach nicht ändern kann, weil „die andere Seite“ einfach nicht will. Und man kann nunmal niemanden zu seinem Glück zwingen..!

Verzeihen bedeutet für mich, dass man – sofern es sich nicht um etwas absolut Unverzeihliches handelt natürlich – anderen Menschen die Chance gibt, ihre Verfehlungen, die uns verletzt haben, wieder gut zu machen, Buße zu tun wenn man so will. Man sollte nicht engstirnig auf seinen Verletzungen beharren, wenn der Andere ehrlich Reue zeigt, denke ich.

Aber die Entschuldigung muss schon von Herzen kommen, glaubwürdig sein – dann würde ich verzeihen. Aber natürlich gibt es auch für mich Dinge, die nicht verzeihen kann...

Wenn jemand z. Bsp. hinterrücks agiert, weil er zu feige ist, direkt zu sein und sich danach dafür entschuldigt, finde ich das etwas fragwürdig, denn da hätte es andere Wege der Konfrontation gegeben. Wenn aber jemand z. Bsp. lügt oder mir Sachen verschweigt, weil er mich schützen wollte und sich keinen anderen Rat wusste, als so zu handeln, dann verzeihe ich natürlich.