Gibt es auch in eurem Leben jemanden, dem ihr einen solchen Stein schicken würdet, wenn euch ein ähnlicher Brief erreicht?
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Als ich 10 Jahre alt war, hatte ich eine beste Freundin. Ihr Name war Yvonne. Sie war ein trotteliges, naives und gutgläubiges Kind. Deswegen mochte ich sie, weil sie so herrlich einfach war. Wir haben alles Mögliche zusammen gemacht: Wir waren auf jedem Spielplatz in unserem Bezirk, haben gemeinsam für die gleichen Jungs geschwärmt, ihnen heimlich Liebesbriefe geschrieben, wir haben unser Taschengeld zusammengelegt, um uns die Bravo kaufen zu können, wir gaben uns die ersten Schminktipps und waren für einander da beim ersten Liebeskummer. Dann kam die Zeit, als die größeren und älteren Mädchen und Jungs auf unseren Hauptspielplatz kamen. Wir haben sie sehr bewundert. Sie wirkten so erwachsen und cool. Eines Tages war es so, dass sie uns - wieder einmal - schikanierten, verfolgten und verkloppen wollten, bis die "Anführerin" der Clique auf mich zukam und meinte, ich könne mich hier und jetzt für die richtige Seite entscheiden. Meine beste Freundin weinte bereits, hatte ziemliche Angst, und sah mich mit diesem Blick an. Und dennoch entschied ich mich falsch. So absolut falsch, dass ich heute noch den Kopf darüber schütteln muss. Wir ließen meine Freundin zurück, traurig, allein. Und das nur, weil ich nicht mehr verprügelt werden wollte. Ich traf dann ein paar wenige Male auf die Clique, bis ich dann nicht mehr hinging. Immer wieder schaute ich vom Balkon zum Haus gegenüber, wo Yvonne wohnte. Oft stand auch sie dort, blickte traurig zu mir und schloss dann das Fenster. Ein paar Monate später zog ich von Berlin wegen meiner Ausbildung weg und sah sie nie wieder. Wie gern würde ich die Zeit zurückdrehen. Dann stünde ich wieder dort, auf dem Spielplatz, würde gefrgt werden, für welche Seite ich mich entscheide ... und würde die Hand meiner besten Freundin nehmen und mit ihr fortgehen. Lieber würde ich die Schläge ertragen als ihren traurigen Blick. Wenn es irgendwann die Möglichkeit gäbe, ihr etwas mitzuteilen, dann wäre es ganz sicher: "Es tut mir so sehr Leid, Yvi!"
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Als ich 10 Jahre alt war, hatte ich eine beste Freundin. Ihr Name war Yvonne. Sie war ein trotteliges, naives und gutgläubiges Kind. Deswegen mochte ich sie, weil sie so herrlich einfach war. Wir haben alles Mögliche zusammen gemacht: Wir waren auf jedem Spielplatz in unserem Bezirk, haben gemeinsam für die gleichen Jungs geschwärmt, ihnen heimlich Liebesbriefe geschrieben, wir haben unser Taschengeld zusammengelegt, um uns die Bravo kaufen zu können, wir gaben uns die ersten Schminktipps und waren für einander da beim ersten Liebeskummer. Dann kam die Zeit, als die größeren und älteren Mädchen und Jungs auf unseren Hauptspielplatz kamen. Wir haben sie sehr bewundert. Sie wirkten so erwachsen und cool. Eines Tages war es so, dass sie uns - wieder einmal - schikanierten, verfolgten und verkloppen wollten, bis die "Anführerin" der Clique auf mich zukam und meinte, ich könne mich hier und jetzt für die richtige Seite entscheiden. Meine beste Freundin weinte bereits, hatte ziemliche Angst, und sah mich mit diesem Blick an. Und dennoch entschied ich mich falsch. So absolut falsch, dass ich heute noch den Kopf darüber schütteln muss. Wir ließen meine Freundin zurück, traurig, allein. Und das nur, weil ich nicht mehr verprügelt werden wollte. Ich traf dann ein paar wenige Male auf die Clique, bis ich dann nicht mehr hinging. Immer wieder schaute ich vom Balkon zum Haus gegenüber, wo Yvonne wohnte. Oft stand auch sie dort, blickte traurig zu mir und schloss dann das Fenster. Ein paar Monate später zog ich von Berlin wegen meiner Ausbildung weg und sah sie nie wieder. Wie gern würde ich die Zeit zurückdrehen. Dann stünde ich wieder dort, auf dem Spielplatz, würde gefrgt werden, für welche Seite ich mich entscheide ... und würde die Hand meiner besten Freundin nehmen und mit ihr fortgehen. Lieber würde ich die Schläge ertragen als ihren traurigen Blick. Wenn es irgendwann die Möglichkeit gäbe, ihr etwas mitzuteilen, dann wäre es ganz sicher: "Es tut mir so sehr Leid, Yvi!"