Moderne Umsetzung eines schon lange bestehenden Themenkomplexes

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Das Thema Verzeihen finde ich für einen Roman wirklich gut ausgesucht. Zudem scheint die Umsetzung sehr modern und frisch zu sein. Ich denke, dass es für jeden Menschen zumindest ein Mal im Leben ein Thema ist. Es gibt bestimmt viel Bücher mit dem Thema gerade auch in Verbindung mit Religion und Glaube jedoch erscheint mir dieses nach der Leseprobe viel zeitgemäßer. Man kann sich direkt in die Protagonistin Hannah hineinversetzen und fühlt sich selbst unmittelbar angesprochen. Der Autorin ist es meiner Meinung nach sofort gelungen eine Verbindung zum Leser aufzubauen und ihn zum Nachdenken über diesen Themenkomplex anzuregen.
Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen. Sie hat eine schöne Lexika und der innere Monolog der Protagonistin sowie die Dialoge sind ansprechend geschrieben.
Hannah ist mir bisher sehr sympathisch. Ich glaube, dass ihre Figur eine sehr interessante Entwicklung durchmachen wird und würde sie sehr gerne auf diesem Weg begleiten.

Was bedeutet für mich Verzeihen?

Verzeihen ist für mich eine Entscheidung, die nicht mit dem Kopf getroffen wird. Man muss es tief in seinem Herzen so meinen und es vor allem fühlen. Es ist ein großer Schritt, bei dem man wahre Stärke beweisen muss. Es bedeutet auch, dass das Grundproblem, welches verziehen wurde, abgehakt ist und nicht ständig wieder aufgewärmt wird. Es muss dann auch in Ordnung sein. Jedoch finde ich auch, dass das Verzeihen ein limitiertes Gut ist, man kann nicht immer wider wegen des selben Menschen und wegen des selben Fehlers enttäuscht werden. Irgendwann hat jeder sein Kontingent aufgebracht. Allerdings hat auch jeder genauso gut eine zweite Chance verdient. Speziell das Verzeihen ist sicherlich eine der größten Schwierigkeiten im menschlichen Zusammenleben.