Verzeihen

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lilli333 Avatar

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Die Leseprobe war leider viel zu schnell gelesen. Sie ist flüssig geschrieben, und die Seiten fliegen nur so dahin. Hannah ist mir einigermaßen sympathisch, aber vor allem auch Dorothy. Diese alte Dame hat das Herz am rechten Fleck und den vollen Durchblick. Ich hoffe, von ihre werden wir noch einiges lesen können. Hannahs Leben verlief nicht besonders geradlinig. Es gab wohl einige Kränkungen, unter denen sie immer noch leidet. Inwiefern hat wohl Fionas Verhalten damals Hannahs Familie zerstört? Und was hat es mit den Briefen von Hannahs Mutter auf sich, die nie bei Hannah ankamen? Auch Michaels Verhalten kann ich noch nicht wirklich durchschauen. Er tut so unbedarft, was Chicago angeht. Ist das wahre Liebe oder ist ihm Hannah nicht so wichtig? Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie sich das alles entwickelt und hoffe, dass es noch etwas tiefgründiger kommt.

Verzeihen ist eine schwierige Angelegenheit. Um Verzeihung bitten, geht einfach. Man muss nur mal kurz seinen Stolz überwinden und seine Schuld eingestehen. Aber wie verzeiht man jemandem, der einen gekränkt hat, der einen verletzt hat, der einem das Leben zur Hölle gemacht hat? Das geht sicherlich am einfachsten, wenn man nicht mehr unter den Folgen der Verletzung leidet, oder womöglich sogar gestärkt daraus hervorgegangen ist. Auch mit viel Empathie, wenn es einem gelingt, sich in seinen „Widersacher“ hineinzuversetzen und dessen Beweggründe zu verstehen, kann das Verzeihen gelingen. Oft helfen hier Gespräche mit außenstehenden Personen, die einen objektiveren Blick auf die Sache haben. Auf jeden Fall denke ich, dass eine gewisse Selbstsicherheit notwendig ist, um verzeihen zu können.

„Der Schwache kann nicht verzeihen. Jemandem verzeihen können, ist die Eigenschaft starker Menschen.“ (Mahatma Gandhi)