Verzeihen, solange es nicht zu spät ist!

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meldsebjon Avatar

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Hannah hat beim Fernsehen schneller Karriere gemacht, als es üblich ist, hat sich inzwischen bei einem Fernsehsender in New Orleans etabliert, ist aber noch etwas von der ganz großen Karriere entfernt. Wenn sie die Wahl zwischen einer richtig großen Karriere und einem zufriedenen Familienleben mit ihrem Freund Michael, dem Bürgermeister ihres Wohnortes hätte, würde sie sich ganz klar für die Familie entscheiden. Es scheint aber, als hätte sie keine Wahl, denn ihr Freund versucht sie mit keinem Wort davon abzuhalten, eine Chance bei einem viel größeren Sender in Chicago wahrzunehmen. Ihm scheint die Trennung egal zu sein. Aus Trotz bewirbt sie sich und hat eine Idee für eine neue Sendung, die sehr viel Persönliches für sie bedeutet.
Vor zwei Jahren nämlich hat ihr eine ehemalige "Feindin" aus Schulzeiten zwei Steine geschickt. Damit wollte sie sie um Verzeihung bitten für die Anfeindungen, die sie Hannah gegenüber damals gemacht hat. Als Zeichen der Verzeihung soll sie einen davon zurück schicken, und einen, zusammen mit einem zweiten, an jemanden schicken, den sie selbst um Verzeihung bitten möchte. Erst eine alte Freundin muss sie auf den Gedanken bringen, dass es wirklich einen Menschen gibt, dem sie Unrecht getan hat.Das Schwierigste scheint zu sein, sich selbst gegenüber ehrlich zu sein. So ganz hat sie sich mit dem Gedanken noch nicht angefreundet, aber es ist zu erkennen, dass sie weiter über die Beziehung zu ihrer Mutter nachdenken wird.
Wirklich gut und einfühlsam geschrieben liegt hier ein Buch vor, dass den Leser in den Bann zu ziehen versteht! Gerne würde ich weiterlesen.

Natürlich habe ich bei der Lektüre der ersten Seiten darüber nachgedacht, wem ich Unrecht getan habe, wem ich gerne zwei Steine schicken würde. Leider ist es zu spät für mich und ich kann nur hoffen, dass meine Gedanken auch ohne entsprechenden Brief ankommen werden. Meine Eltern ließen sich vor Jahren scheiden und ich bin in einen ziemlich heftigen Scheidungskrieg hineingeraten. Damals habe ich heftig und unversöhnlich Stellung für meine Mutter bezogen und den Krieg persönlich gegen meinen Vater weitergeführt. Natürlich war ich damals noch sehr jung und beeinflussbar, was als Entschuldigung gelten kann. Aber inzwischen bin ich älter geworden und sehe manche Dinge aus einer ganz anderen Perspektive. Manche meiner Worte von damals tun mir sehr leid und ich würde meinem Vater gerne diese Steine schicken. Vielleicht könnten wir jetzt auf einer anderen Ebene miteinander sprechen und vielleicht hätte ich mehr Verständnis für ihn. Leider ist es zu spät, er lebt nicht mehr. Wie schön wäre es, wenn dieses Buch dazu beitragen könnte, dass einige Menschen sich wieder vertragen, bevor es zu spät dafür ist!