Von Vergebung und Versöhnung

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schneewehe Avatar

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Im neuen Roman von Lori Nelson Spielman geht es um Vergebung und Reue. Schon beim Lesen der ersten Seiten habe ich angefangen, über dieses Thema nachzudenken und mich zu fragen, wen ich um Vergebung bitten würde. Die Idee mit den Versöhnungssteinen, die man demjenigen schickt, den man um Vergebung bitten möchte, gefällt mir. Ich glaube, dass einen der eigene Zorn oder die Reue begleiten, wie ein bitterer Geschmack im Mund, und sich von allein nicht verabschieden. Es kann so weit führen, dass man darunter leidet und wie in einer Sackgasse steckt. Wenn man es schafft, um Verzeihung zu bitten oder selbst zu verzeihen, kann man das Geschehene endlich hinter sich lassen, damit abschließen, und seinen Weg neu weitergehen.
Ich glaube, ich wüsste, wem ich den Stein schicken würde, sollte ich auch so einen Brief bekommen wie Hannah in dem Roman. Jemandem, den ich verletzt habe, und der mich verletzt hat. Damals konnte ich nicht darüber reden, sondern habe einfach den Kontakt abgebrochen. Immer wieder mal muss ich darüber nachdenken. Vielleicht wäre so ein Versöhnungsstein eine gute Möglichkeit, um endlich loszulassen, und auch dem anderen die Möglichkeit dazu zu geben.
Der Roman selbst ist wunderbar leicht geschrieben. Ich möchte ihn unbedingt lesen und erfahren wie es weitergeht. Gleichzeitig regt die Geschichte auch zum Nachdenken über das eigene Leben an, und über Dinge, die in der eigenen Vergangenheit liegen, mit denen man aber noch nicht ganz abschließen konnte.
Schon der Roman "Morgen kommt ein neuer Himmel" hatte mir sehr gefallen, und "Nur einen Horizont entfernt" verspricht, genauso schön zu werden.