Das Element des Zufalls
Vielleicht wäre ich leichter in diesen Roman eingestiegen, wenn ich den ersten Teil schon gekannt hätte, so musste ich mich erst einmal in der puzzleartigen Erzählweise zurechtfinden.
Die pensionierte Ärztin Elisabeth berichtet, wie man nach einer Weile erfährt, ihrer Großnichte von ihrem ereignisreichen Leben, das zwei Weltkriege und die gesellschaftlichen Veränderungen danach umfasst. Eine inhaltliche Klammer bildet dabei das brisante Thema des Schwangerschaftsabbruchs, das in den 70er Jahren eine Gesetzesänderung herbeiführte und im Jahrhundert davor so manche Schicksale besiegelt hatte. Die komplizierten Verhältnisse der gut situierten Familie rollt sie nicht chronologisch auf, aber unterfüttert die Geschichte mit Details, die mich die Verhaltensweisen psychologisch nachvollziehen lassen. Dreh- und Angelpunkt vieler schwieriger Situationen ist die Tatsache, dass die beiden Zwillingsbrüder Carl und Eugen bei Bedarf ihre Identität tauschen, das ergibt ein verwirrendes Geflecht von Konstellationen. Die persönlichen Schicksale stellt Taschler stimmig in den Zusammenhang der historischen Ereignisse, wobei in den Jahren des Nationalsozialismus und der beiden Weltkriege naturgemäß die dramatischsten Passagen angesiedelt sind.
Neben dem Stilmittel der mündlichen Erzählung, das eine direkte Ansprache auch der Leser bewirkt, greift sie zu dem des Briefs - die Perspektive der Protagonisten ist also immer gewahrt, es gibt keinen auktorialen Verfasser. Dabei verwebt Taschler mit den Geschehnissen auch immer kluge Überlegungen zum Leben an sich und zur Partnerschaft, die immer wieder die Frauenrechte betonen. Trotz der konfliktreichen Zeitläufte und Charaktere ist dieses Buch die ruhige, abgeklärte Rückschau einer gereiften Frau, deren inneren Kompass man am Ende dieser meisterhaft komponierten Dramaturgie verstehen lernt.
Die pensionierte Ärztin Elisabeth berichtet, wie man nach einer Weile erfährt, ihrer Großnichte von ihrem ereignisreichen Leben, das zwei Weltkriege und die gesellschaftlichen Veränderungen danach umfasst. Eine inhaltliche Klammer bildet dabei das brisante Thema des Schwangerschaftsabbruchs, das in den 70er Jahren eine Gesetzesänderung herbeiführte und im Jahrhundert davor so manche Schicksale besiegelt hatte. Die komplizierten Verhältnisse der gut situierten Familie rollt sie nicht chronologisch auf, aber unterfüttert die Geschichte mit Details, die mich die Verhaltensweisen psychologisch nachvollziehen lassen. Dreh- und Angelpunkt vieler schwieriger Situationen ist die Tatsache, dass die beiden Zwillingsbrüder Carl und Eugen bei Bedarf ihre Identität tauschen, das ergibt ein verwirrendes Geflecht von Konstellationen. Die persönlichen Schicksale stellt Taschler stimmig in den Zusammenhang der historischen Ereignisse, wobei in den Jahren des Nationalsozialismus und der beiden Weltkriege naturgemäß die dramatischsten Passagen angesiedelt sind.
Neben dem Stilmittel der mündlichen Erzählung, das eine direkte Ansprache auch der Leser bewirkt, greift sie zu dem des Briefs - die Perspektive der Protagonisten ist also immer gewahrt, es gibt keinen auktorialen Verfasser. Dabei verwebt Taschler mit den Geschehnissen auch immer kluge Überlegungen zum Leben an sich und zur Partnerschaft, die immer wieder die Frauenrechte betonen. Trotz der konfliktreichen Zeitläufte und Charaktere ist dieses Buch die ruhige, abgeklärte Rückschau einer gereiften Frau, deren inneren Kompass man am Ende dieser meisterhaft komponierten Dramaturgie verstehen lernt.