Familiäre Verwicklungen
Die Autorin Judith W. Taschler hat mit „Nur nachts ist es hell“ den Nachfolgeroman von „Über Carl reden wir morgen“ präsentiert. Elisabeth Tichy geb Brugger hat noch 3 Brüder. Die Zwillinge Carl und Eugen sind 12 und Gustav 5 Jahre älter als sie. Dieser Band ist als eine Art Tagebuch angelegt. Elisabeth lässt ihr Leben Revue passieren und schreibt ihre Erinnerungen auf. Adressiert ist das Buch an ihre Großnichte Christina. Sie ist die Tochter von Martha, die wiederum Carls Tochter ist. In ihrem bewegten Leben ist viel passiert. Allen voran das Überstehen beider Weltkriege. Sie heiratet einen Mann, der im Krieg einen Arm verloren hat und damit seinen Beruf als Chirurg nicht mehr ausüben kann. Allen Widerständen zum Trotz schafft sie es trotz zweier Kinder ein Medizin-Studium zu absolvieren und betreibt gemeinsam mit ihrem Mann eine Praxis. Sie ist eine selbstbewusste, kämpferische Frau, die sich mit vielen Themen ihrer Zeit beschäftigt. Ob es sich um die Rechte der Frauen oder um die Gesetze zum Schwangerschaftsabbruch handelt. Etwas störend empfand ich die häufigen Zeitsprünge und Rückblenden, auf diese Weise kommt es zu einigen Wiederholungen. Zusätzlich wird in diesem Buch immer wieder auf essentielle Ereignisse aus dem ersten Band eingegangen, für diejenigen, die das Buch nicht gelesen haben, ist das unbedingt notwendig, um die zum Teil sehr ungewöhnlichen familiären Verhältnisse verstehen zu können. Ich mag die Werke von Frau Taschler, dieses war nicht ihr bestes Buch, aber dennoch kann ich es weiterempfehlen.