Komplizierte Familiengeschichte, wunderbar zu lesen

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gagiju Avatar

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Ich war bisher schon immer ein großer Fan von Judith Taschler und insofern auch sehr gespannt auf dieses Buch, auch wenn es im anfänglichen 20. Jahrhundert spielt und ich weder diese Zeit noch historische Romane generell besonders mag.

Das Buch hat mich in keiner Weise enttäuscht. Erst als ich anfing zu lesen, wurde mir klar, dass es quasi die Fortsetzung von "Über Carl reden wir morgen" ist, das ich gerade kurz vorher ausgelesen hatte. Auch wenn beide Bücher in sich abgeschlossen sind, ist die komplizierte Familiengeschichte meiner Meinung nach leichter verständlich, wenn man den Vorgängerband kennt.

Das Cover finde ich sehr stimmungsvoll, das Gemälde eines Paares, das zueinander geneigt unter einem Schirm durch den Regen spaziert, die Silhouette einer Stadt, ein halbdunkler Himmel, Abendstimmung. Man kann sich Elisabeth und Georg gut so vorstellen.

Judith Taschler hat es sehr gut verstanden, vorranig das Leben von Elisabeth, auch im Hintergrund und in Rückblenden auch die kompliziert verwobene und immer wieder neu "verwebte" Familiengeschichte der Bruggers zu erzählen, mit Ängsten und Leidenschaft, Sorgen und Ausgelassenheit, Planung und Schicksal, Tragik und Leichtigkeit.

Die 320 Seiten waren für mich keine Minute langweilig oder langatmig, die Handlung immer interessant bis spannend, die Charaktere in all ihrer Kompliziertheit sehr gut geschildert.

Ein wunderbares Buch!