Spannend
Judith W. Taschlers Nur nachts ist es hell ist ein intensiver und berührender Roman, der die Geschichte der Familie Brugger fortsetzt und dabei tiefe Einblicke in das Leben der Protagonistin Elisabeth bietet. Der Roman spielt in einer von Krieg und gesellschaftlichem Umbruch geprägten Zeit, und Taschler schafft es meisterhaft, sowohl persönliche als auch historische Themen miteinander zu verweben.
Im Zentrum steht Elisabeth, die als jüngste der Brugger-Kinder eine bemerkenswerte Entwicklung durchläuft. Von ihrer Arbeit als Lazarettschwester im Ersten Weltkrieg bis hin zu ihrer Karriere als Medizinerin nach dem Krieg wird sie zu einer starken, aber auch zerrissenen Figur. Besonders hervorzuheben ist ihr Engagement für Frauen, die in einer Gesellschaft, in der Abtreibungen tabuisiert werden, in verzweifelten Situationen stecken. Elisabeth muss sich schließlich der moralischen Frage stellen, wie weit sie bereit ist zu gehen, um diesen Frauen zu helfen. Taschler geht damit ein heikles, aber äußerst relevantes Thema an und tut dies mit großer Sensibilität.
Die familiären Beziehungen in Nur nachts ist es hell sind ebenso komplex wie Elisabeths beruflicher Weg. Ihre besonders enge Beziehung zu ihrem Bruder Eugen, und das Wissen um dessen Affäre mit der Frau seines Zwillingsbruders Carl, schafft eine zusätzliche Spannungsebene. Als Eugen während der Nazizeit eine jüdische Familie versteckt, wird das Familiendrama zur Frage von Verrat und Loyalität. Der Verdacht, dass Carl seinen eigenen Bruder an die SS verraten haben könnte, zieht sich wie ein roter Faden durch den Roman und sorgt für anhaltende Spannung.
Taschlers Schreibstil ist klar und eindringlich, und ihre Fähigkeit, die emotionalen Kämpfe ihrer Figuren lebendig darzustellen, macht den Roman zu einem bewegenden Leseerlebnis. Besonders die Struktur des Romans – Elisabeths Geschichte wird in Form eines monologisierenden Briefs an Christina, die Tochter ihrer Nichte, erzählt – verleiht der Erzählung eine intime, persönliche Note. Der Roman stellt Fragen nach Wahrheit, Schuld und Vergebung, sowohl auf familiärer als auch gesellschaftlicher Ebene.
Obwohl Nur nachts ist es hell die Geschichte aus Taschlers früherem Werk Über Carl reden wir morgen weiterführt, kann man den Roman problemlos ohne Vorkenntnisse lesen. Taschler gelingt es, die Charaktere und Ereignisse so vorzustellen, dass neue Leser sofort in die Handlung hineingezogen werden.
Insgesamt ist Nur nachts ist es hell ein eindrucksvoller Roman über familiäre Bindungen, moralische Herausforderungen und die Kraft des Widerstands gegen Unrecht. Taschlers einfühlsame Erzählweise macht die Schicksale der Figuren auf eine kraftvolle Weise erlebbar und bietet ein tiefes, emotionales Leseerlebnis.
Im Zentrum steht Elisabeth, die als jüngste der Brugger-Kinder eine bemerkenswerte Entwicklung durchläuft. Von ihrer Arbeit als Lazarettschwester im Ersten Weltkrieg bis hin zu ihrer Karriere als Medizinerin nach dem Krieg wird sie zu einer starken, aber auch zerrissenen Figur. Besonders hervorzuheben ist ihr Engagement für Frauen, die in einer Gesellschaft, in der Abtreibungen tabuisiert werden, in verzweifelten Situationen stecken. Elisabeth muss sich schließlich der moralischen Frage stellen, wie weit sie bereit ist zu gehen, um diesen Frauen zu helfen. Taschler geht damit ein heikles, aber äußerst relevantes Thema an und tut dies mit großer Sensibilität.
Die familiären Beziehungen in Nur nachts ist es hell sind ebenso komplex wie Elisabeths beruflicher Weg. Ihre besonders enge Beziehung zu ihrem Bruder Eugen, und das Wissen um dessen Affäre mit der Frau seines Zwillingsbruders Carl, schafft eine zusätzliche Spannungsebene. Als Eugen während der Nazizeit eine jüdische Familie versteckt, wird das Familiendrama zur Frage von Verrat und Loyalität. Der Verdacht, dass Carl seinen eigenen Bruder an die SS verraten haben könnte, zieht sich wie ein roter Faden durch den Roman und sorgt für anhaltende Spannung.
Taschlers Schreibstil ist klar und eindringlich, und ihre Fähigkeit, die emotionalen Kämpfe ihrer Figuren lebendig darzustellen, macht den Roman zu einem bewegenden Leseerlebnis. Besonders die Struktur des Romans – Elisabeths Geschichte wird in Form eines monologisierenden Briefs an Christina, die Tochter ihrer Nichte, erzählt – verleiht der Erzählung eine intime, persönliche Note. Der Roman stellt Fragen nach Wahrheit, Schuld und Vergebung, sowohl auf familiärer als auch gesellschaftlicher Ebene.
Obwohl Nur nachts ist es hell die Geschichte aus Taschlers früherem Werk Über Carl reden wir morgen weiterführt, kann man den Roman problemlos ohne Vorkenntnisse lesen. Taschler gelingt es, die Charaktere und Ereignisse so vorzustellen, dass neue Leser sofort in die Handlung hineingezogen werden.
Insgesamt ist Nur nachts ist es hell ein eindrucksvoller Roman über familiäre Bindungen, moralische Herausforderungen und die Kraft des Widerstands gegen Unrecht. Taschlers einfühlsame Erzählweise macht die Schicksale der Figuren auf eine kraftvolle Weise erlebbar und bietet ein tiefes, emotionales Leseerlebnis.