Wolfshund Oberon darf Sherlock Holmes spielen

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Wolfshund und Sherlock Holmes-Fan Oberon sieht seine Chance, als erfolgreicher Schnüffler im wahrsten Sinne des Wortes zu glänzen, als er erfährt, dass in letzter Zeit teure Zuchthunde spurlos verschwanden. Gemeinsam mit seinem "Hausdruiden" Atticus begibt er sich auf Spurensuche. Als er anschließend einen Toten entdeckt, der Atticus zum Verwechseln ähnlich sieht, schlittern sie sogar umgehend in einen zweiten Kriminalfall.
Das Buch ist ein Spin off zu Kevin Hearns erfolgreicher Serie "Die Chronik des Eisernen Druiden". Ich muss gestehen, die Serie bisher nicht zu kennen. Ein Krimi aus der Sicht eines Hundes, der zugleich Filmnerd und Sherlock-Fan ist, machte ich jedoch neugierig. Deswegen entschloss ich mich, das Pferd von hinten aufzuzäumen und mich über das Spin off an die Serie heran zu tasten.
Oberon ist der Wolfshund des irischen Druiden Atticus. Atticus ist 21 - Jahrhunderte alt! Sieht aber aus wie ein junger Mann und fällt somit nicht weiter auf. Die beiden können sich mental unterhalten, über magisch miteinander vernetzte Bäume schnell von Ort zu Ort reisen und noch einiges mehr. Da ich die Serie nicht kenne war ich umso erfreuter, dass sich der Roman trotzdem problemlos lesen lässt. Zwar gibt es einige Anspielungen zu Geschehnissen in der Serie, doch sind diese so verpackt, dass ich auch ohne Vorwissen problemlos durch das Buch kam.
Sehr gut gefiel mir der Wortwitz, mit welchem das Buch geschrieben ist. Vor allem die Dialoge zwischen Oberon und Atticus ließen mich häufig schmunzeln und machten mich neugierig auf die Serie. Überhaupt sind die beiden sehr sympathisch. Atticus ist schlagfertig und hat so einiges auf dem Kasten. Oberon hat definitv ein Problem mit Zahlen und Mengeneinheiten, was immer etwas drollig wirkt. Auch ist seine Sicht auf die Unstimmigkeiten der Menschen, was Begriffe angeht, immer wieder amüsant zu lesen. Als Filmnerd bleiben zudem Anspielungen auf Filme und Serien nicht aus. Oberons Vorteil ist, dass er bei "seinen" Ermittlungen typisch Hund sein darf, während die beiden ihre Ermittlungen durchführen. Nebenbei erfährt man, warum Eichhörnchen das Böse auf vier Pfoten sind und wie wichtig gutes Essen ist. Ebenso kommt dem auf dem Cover abgebildeten Boston Terrier Starbuck eine nicht unwichtige Rolle bei den Ermittlungen zu.
Oberons blutige Fälle ist auf jeden Fall ein sehr amüsant-unterhaltsames Fantasy-Buch mit einem hundenasigen Ermittler und seinem Druiden, welches zugleich einen Einblick in die Hauptserie des Eisernen Druiden gibt.