Eifersucht ist auch eine Sucht

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sueorange Avatar

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Hitomi Kanehara - Obsession

Inhalt: Die 22 jährige Rin ist Schriftstellerin und seit kurzem mit Shin verheiratet, den sie selbst als ihren Traummann bezeichnet. Sie soll für ihren Verleger eine Autofiction schreiben, eine erfundene Autobiographie, da sie ihm auch das erste Kapitel, das wir gelesen haben, vorgelegt hat, bleibt unklar, ob das, was wir lesen nun ihre wirkliche Geschichte darstellt oder etwas, welches sie für den Verleger erfindet. Aber vielleicht ist ihr wahres Leben ja kaputt genug, um die Grundlage zu bieten.

In dem ersten Kapitel erfährt man Rin als eine schwer gefühlsmäßig von ihrem Mann abhängige Frau, die ihr ganzes Leben auf diesen ausrichtet. Sie würde lieber sterben als von ihm getrennt zu sein. Sie sieht in allen anderen Frauen Rivalinnen, möchte ihn am liebsten noch nicht einmal mit seiner Arbeit teilen. Mit ihrer krankhaften Eifersucht zerstört sie dann auch die Beziehung, überraschenderweise trennt sie sich von ihm. Mit ihrem ausgesprochenen Entschluss sich scheiden lassen zu wollen endet das Kapitel plötzlich und lässt Fragen offen.

Nun folgen Rückblenden:

Im zweiten Kapitel ist Rin 18 Jahre alt und mit dem DJ Shâ zusammen. Ausschweifende Disconächte und Alkohol bestimmen ihr Leben, sie ist schon zu dieser Zeit sehr fordernd und kann sich nicht wirklich sinnvoll alleine beschäftigen. Sie klammert sich auch in dieser Zeit an ihren Partner, für den jedoch seine Musik an erster Stelle steht. Sie flüchtet sich in Sex und auch diese Beziehung scheitert.

Dann erleben wir im dritten Kapitel Rin als 16 Jährige, sie hat die Schule abgebrochen und ist mit Gatô zusammengezogen, der sein Geld an Spielautomaten durchbringt, sie betrügt ihn und er verprügelt sie.

Das vierte und letzte Kapitel, in dem Rin 15 Jahre alt ist handelt von Rins einschneidendem Erlebnis. Von ihrer ersten großen Liebe Nyanko schwanger, wird sie zur Abtreibung gedrängt.

Ich empfand das Buch streckenweise als eine Zumutung, die Sprache war abschnittsweise vulgär. Am Ende hatte ich zwar eine Ahnung davon, warum sich Rin mit 22 Jahren so verhält, wie sie sich verhält, aber das war es dann auch. Es stimmt, dieses Buch ist rotzig und provokativ, aber auch nicht wirklich ein Roman, wie ich ihn mir wünsche.

Ich habe mich dann doch eher durchgequält, vielleicht fast ein wenig, wie sich Rin durch ihr Leben quält. Von daher vermittelt der Roman tatsächlich eines: ein authentisches Gefühl.