Fiktive Biographie eines japanischen Durchschnittsmädchens
Das junge, moderne Japan ist offensichtlich stark geprägt von bizarrer Sexualität: Der Erfolg anrüchiger Mangas und devoter Schulmädchen sind typische Beispiele dafür.
Vor diesem Hintergrund einer japanischen Jugendkultur, die bewusst und gezielt schockieren möchte, muss auch 'Obsession' betrachtet werden.
Die Hauptperson des Buches trägt den Namen Rin und ist wie die Autorin selbst jung, rebellisch und von Beruf Schriftstellerin. Mit dem Auftrag, sich einer Autofiktion - einer fiktiven Autobiographie - zu widmen, verschwimmen die Grenzen zwischen der Autorin und der Hauptdarstellerin. Gestörte Beziehungsverhältnisse, gestörte Körperwahrnehmungen und daraus resultierende Verlustängste bestimmen diesen Roman, der in der englischen Fassung übrigens tatsächlich den Titel 'Autofiction' trägt.
Die Welle der Empörung, die der äusserst derbe Schreibstil der Fünfundzwanzigjährigen Hitomi Kanehara auslöst, kann durchaus verglichen werden mit den Debatten um Charlotte Roches 'Feuchtgebiete' hierzulande. Letztendlich geht es dabei um die Grenzen 'des guten Geschmacks' und simple Provokation - in Japan wie in Deutschland.
Es wird für diese Art der Literatur nur einen kleinen Kreis an Interessenten geben - Japanologen zählen sicherlich dazu, aber darüber hinaus? Möglicherweise können wir etwas erfahren über das rebellische Japan des 21. Jahrhunderts, möglicherweise werden aber auch die Phantasien eines jungen Durchschnittsmädchens auf ein besonders hohes Podest gehoben, weil sie anders als viele angepasste Gleichaltrige in ihrem Land das Wort 'Möse' ausspricht. Immer wieder übrigens.
Mich beschleicht das Gefühl, dass der Verlag in diesem Buch deutliches Potential erkannt hat, welches sich mir nicht erschließt. Ich selbst kenne keinen einzigen Japanologen und werde daher dieses Buch nicht weiter empfehlen können. Sorry, Hitomi!
Vor diesem Hintergrund einer japanischen Jugendkultur, die bewusst und gezielt schockieren möchte, muss auch 'Obsession' betrachtet werden.
Die Hauptperson des Buches trägt den Namen Rin und ist wie die Autorin selbst jung, rebellisch und von Beruf Schriftstellerin. Mit dem Auftrag, sich einer Autofiktion - einer fiktiven Autobiographie - zu widmen, verschwimmen die Grenzen zwischen der Autorin und der Hauptdarstellerin. Gestörte Beziehungsverhältnisse, gestörte Körperwahrnehmungen und daraus resultierende Verlustängste bestimmen diesen Roman, der in der englischen Fassung übrigens tatsächlich den Titel 'Autofiction' trägt.
Die Welle der Empörung, die der äusserst derbe Schreibstil der Fünfundzwanzigjährigen Hitomi Kanehara auslöst, kann durchaus verglichen werden mit den Debatten um Charlotte Roches 'Feuchtgebiete' hierzulande. Letztendlich geht es dabei um die Grenzen 'des guten Geschmacks' und simple Provokation - in Japan wie in Deutschland.
Es wird für diese Art der Literatur nur einen kleinen Kreis an Interessenten geben - Japanologen zählen sicherlich dazu, aber darüber hinaus? Möglicherweise können wir etwas erfahren über das rebellische Japan des 21. Jahrhunderts, möglicherweise werden aber auch die Phantasien eines jungen Durchschnittsmädchens auf ein besonders hohes Podest gehoben, weil sie anders als viele angepasste Gleichaltrige in ihrem Land das Wort 'Möse' ausspricht. Immer wieder übrigens.
Mich beschleicht das Gefühl, dass der Verlag in diesem Buch deutliches Potential erkannt hat, welches sich mir nicht erschließt. Ich selbst kenne keinen einzigen Japanologen und werde daher dieses Buch nicht weiter empfehlen können. Sorry, Hitomi!