Liebe ist Macht

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schliesi Avatar

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Inhalt:

Der Roman schildert das Leben von Rin, einer japanischen Schriftstellerin. Das erste Kapitel gibt ihr Leben mit 22 Jahren wider, als sie frisch verheiratet mit ihrem Mann Shin von der Hochzeitsreise aus Tahiti zurückkehrt. Rin ist geplagt von Selbstmordgedanken, Zwangsvorstellungen, Depressionen, Neurosen etc. Ihre größte Angst ist und war von ihrem Mann oder vom Mann in ihrem jeweiligen Lebensabschnitt verlassen zu werden, deshalb steigert sie sich immer tiefer in ihre Wut, Eifersucht und Selbstmordgedanken hinein. Als sie sich schließlich beim Schreiben eines neuen Buches mit ihrer Autobiographie beschäftigt, schaut sie in den nachfolgenden Kapiteln rückblickend auf ihr Leben im Sommer als sie 18 war, auf den Sommer mit 16 und schließlich auf den Winter mit 15, ihre erste Liebe, die Anfänge ihrer Depressionen und Zwangsvorstellungen zurück.

 

Meine Meinung:

Ich konnte mich nur sehr schwer in das Buch einfinden, das erste Kapitel war anfangs recht vielversprechend, doch das Buch wurde für mich zunehmend flacher und schwerer zu lesen. Die Leseprobe hatte mich eigentlich überzeugt, man hätte doch sehr viel mehr aus diesem Thema machen können. Rins durchweg abstruse Handlungen und Gedankengänge, die Verlustängste, Selbstmordgedanken, Gedanken ihren jeweiligen Partner umzubringen, bizarre Fantasiebilder, die das ganze Buch prägen waren mir zu weit hergeholt, unverständlich und absolut nicht nachvollziehbar. Die Schreibweise war zwar eigentlich recht anschaulich und flüssig, dennoch war mir der Sprachgebrauch stellenweise viel zu obszön.

In dieser Rückwärtsbiografie konnte man zwar aufgrund des letzten Kapitels und vermutlich dem Ende ihrer schweren Jugend teilweise nachvollziehen, warum Rin so handelt und in einer kranken Verfassung ist. Um dies aber konsequent durchzuhalten hätte die Autorin den Roman bis zu Rins Kindheit zurückverfolgen müssen, um Klarheit zu schaffen, woher diese Wahnvorstellungen Rins kommen. Dadurch hätte der Roman zu einer klaren Einheit werden können, so hat der Leser leider nur Bruchstücke erfahren, dass hat mir leider nicht gereicht.

Die Autorin Hitomi Kanehara als Literaturstar zu bezeichen, finde ich persönlich aus der Luft gegriffen. Ich mache mir Gedanken, ob diese Art von Literatur von den japanischen Lesern angenommen wird, das ist für mich nur sehr schwer vorstellbar. Dies war mein erstes Buch einer japanischen Autorin und ich überlege mir ernsthaft, ob sich japanische Literatur so grundlegend von europäischer oder amerikanischer Literatur unterscheidet.

Ich könnte diesen Roman leider niemandem guten Gewissens weiterempfehlen, höchstens vielleicht an Psychiater oder Psychologen, um die psychischen Krankheiten von Rin zu analysieren.

Schade, ich hatte mir aufgrund der Leseprobe und des Klappentextes einen besseren Roman erhofft. ![{#emotions_dlg.cry}](/modules/tinymce/tinymce/jscripts/tiny_mce/plugins/emotions/img/smiley-cry.gif "{#emotions\_dlg.cry}")