Obsession = Frustration

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avathea Avatar

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Hierbei handelt es sich leider um ein Buch, wovon ich mir bei Weitem mehr versprochen habe. Das Thema fand ich spannend, aber was daraus gemacht wurde, ist leider sehr enttäuschend.

Das Buch ist achronistisch aufgebaut, so dass das Leben der Protagonistin Rin rückblickend erzählt wird.
Im ersten Kapitel ist sie 22, Schriftstellerin und verheiratet mit Shin. Sie ist krankhaft eifersüchtig und fürchtet jede andere Frau. Sie glaubt, dass sie jeden Tag sterben könnte und produziert sonderbare Fantasien, wie z.B., dass ihr Verleger einen Dolch unterm Tisch versteckt hält. Sie erfindet ein Wesen namens Smith-Smith, dass sie für das Kofferklappern verantwortlich macht, das eigentlich aus dem Zimmer ihres Mannes kommt, wobei sie Angst hegt, dass er ein Geheimnis vor ihr hat.
Im zweiten Kapitel ist Rin 18 und mit Sha zusammen, der DJ ist und in der Musik aufgeht. Sie treibt sich auf bizarren Parties rum, wo Männer sich die Mädchen einfach nehmen, raucht, trinkt viel Alkohol. Als Sha sie einmal belügt, um in einen Plattenladen zu gehen und sie es herausfindet, schläft sie mit einem Bekannten und trennt sich von Sha. Gleichzeitig spricht sie ständig mit ihrem primären Geschlechtsorgan.
Mit 16 Jahren und nun im dritten Kapitel bricht sie die Schule ab und zieht mit ihrem Freund Gato zusammen, der sein ganzes Geld an Spielautomaten verzockt. Nachdem Rin ihn betrügt, verprügelt er sie und verbietet ihr die Wohnung zu verlassen. Letztendlich trennt sie sich von ihm, da er Kontakt zu seiner Ex hat.
Und endlich im letzten Kapitel angekommen, ist sie 15 und mit Nyanko zusammen, der sie schwängert und sie zur Abtreibung drängt. Sie ist depressiv, leidet unter komischen Todesängsten (Angst an Schamhaaren zu ersticken) und sieht überall abgeschlagene Köpfe. Zu guter Letzt betrügt sie ihren Freund und trennt sich von ihm.

Für mich war dieses Buch eine Quälerei, die zum Glück nur 220 Seiten lang war. Es geht im Grunde nur um Sex und das in derbster Ausdrucksweise.
Die Protagonistin ist psychisch total neben sich und zwar in allen vorhandenen Lebensjahren.
Man kann beim Lesen eigentlich nur ständig den Kopf schütteln, wenn sie z.B. im Gespräch mit ihrer "Möse" oder ihrem Ausschnitt ist oder, wenn sie irgendeine seltsame Todesfantasie hat.

Schade, dass aus dem Thema der Besessenheit und der Abhängigkeit, das sehr viel Potential hätte, ein solcher Roman geworden ist, den man schnell in den Schrank legen und vergessen möchte.