Zauberhafte Geschichte

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a.basan Avatar

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"October, October" ist das zauberhafteste Buch, das ich seit langem gelesen habe. Die Geschichte von einem Mädchen, das mit seinem Vater fernab der Zivilisation in einem Wald aufwächst, entfaltet seine ganz eigene Poesie. Schon das hübsche Cover und die kleinen Eulen-Vignetten sprechen den Leser an. Weiterhin sind Octobers Schilderungen der Schönheiten ihres Waldlebens fast schon von lyrischem Duktus. Fundstücke aus dem Wald sind für sie voller Magie und Geheimnisse. October ist ohne Internet und nur mit Büchern aufgewachsen. Deshalb denkt sie sich laufend phantasievolle Geschichten aus, in denen Pflanzen lebendig werden. Auch sprachlich erinnert das Buch manchmal an konkrete Poesie, wenn Wörter gleichsam die Seite hinunterpurzeln. Sehr ungewöhnlich für ein Jugendbuch ist auch der Gebrauch des Stream of consciousness, wann immer October sehr emotional wird.
Es bricht dem Leser dann fast das Herz, wenn sie nach einem Unfall ihres Vaters zu ihrer Mutter nach London ziehen muss. Alles ist laut, baumlos, grell und weiß, die Mitmenschen und die Schule eine einzige Überforderung. Sie erleidet Panikattacken. Aber es ist wunderbar herzerwärmend, wenn October letztendlich einen Weg für sich findet, in beiden Welten zu leben.
Das Buch eignet sich für junge Leser ab 11 Jahren. Es ist ein Plädoyer für ein Leben im Einklang mit der Natur und die Notwendigkeit für sich selbst, den eigenen Weg zu finden.