Mittelprächtig

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
giselle74 Avatar

Von

Fred Moormann, Ende Vierzig, sehr von sich selbst überzeugter Spießer, möchte sein Leben umkrempeln. Zufällig trifft er einen alten Schulkameraden wieder, der inzwischen im kriminellen Milieu unterwegs ist und biedert sich so lange an, bis eine Art "Freundschaft" entsteht. Eine Hand wäscht die andere - nur, daß Moormann sich dessen lange nicht bewußt ist.
Dieses Buch ist sehr witzig und spritzig geschrieben und dümpelt dennoch so vor sich hin. Der Autor Hermann Koch kann definitiv schreiben, dennoch habe ich mich eher gelangweilt. Moormann ist in seiner Selbstverliebtheit ziemlich unerträglich, der "böse" Max in seinem Handeln für mich nicht nachvollziehbar. Eine Person nach der anderen wird lautlos entsorgt, die Polizei interessiert sich nicht und die Lösung am Schluß ist eher unglaubwürdig. Wie auch Ehefrau und Sohn, die zwar vermuten, daß der Ehemann bzw Vater in unlautere Machenschaften verwickelt ist, sich damit aber nur wenig zu beschäftigen scheinen...
Das Thema des Romans - Mann in Midlife-Crisis gerät in falsche Kreise und ohne es wirklich zu merken, immer tiefer in den Sumpf - ist an sich sehr spannend. Auch die eher augenzwinkernde Umsetzung könnte gelungen sein, aber bei mir springt der Funke nicht wirklich über. Leider.