Odessa Star: Weder Tragikkomödie noch Thriller

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signalhill Avatar

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Der potentielle Käufer von Herrmann Kochs 'Odessa Star' müsste doch schon vor dem Kauf des Buches stutzen: Das Cover sieht aus wie ein Roman des Genres 'Humor', dreht man es um, dann steht tatsächlich auf der Rückseite gleichzeitig etwas von Thriller und Tragikkomödie. Und was bekomme ich nun wirklich?

'Odessa Star' beginnt noch sehr vielversprechend, finde ich. Freds Freund Max ist in der Amsterdamer Unterwelt zugange und hat alles, wovon Fred schon immer träumt. Klar, dass Fred, der es wohl nie zu mehr bringen würde, sich davon blenden lässt und sein Leben umkrempeln möchte - Max soll einfach der Beginn seines neuen Freundeskreises werden. Aber der Leser erfährt auch schon, dass Max tot ist...

Schön beschrieben hat der Autor dieses mehr oder weniger 'Spießerleben' des Protagonisten, in dem quasi alles erreicht ist. Man ist in der Midlife-Crisis - was soll nun noch kommen? Alle Weichen sind gestellt, und so mancher überlegt, was an diesem Leben, auf das man sein ganzes früheres Leben hingear beitet hat, ändern könnte.... Fred beschließt daher, es Max gleich zu tun.

Die Wortwahl und Beschreibungen des Autors haben mich gar nicht überzeugt. Ganz wie sein weibliches Pendant Charlotte Roche will Koch wohl Ekel erzeugen durch Beschreibungen, auf die der Leser verzichten könnte (ich zumindest). Dann wieder bewegt sich der Autor im Brutalen, im Abwertenden, wieder im Sexuellen Bereich, alles eher zuviel, zu unpassend, zu unnötig.

Ich habe vorher noch kein Buch des Autors gelesen und werde ihn ab jetzt meiden. 'Odessa Star' muss man nicht gelesen haben. Ich könnte nicht mal sagen, welchen Lesern dieses Buch zu empfehlen wäre - vermutlich keinen Lesern.