Tödliche Midlife-Crisis

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sonmi Avatar

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Herman Koch erzählt in Odessa Star die Geschichte von Fred Moormann, der mitten in seiner Midlife-Crisis steckt. Er ist so frustriert von seinem Leben, seiner Ehe, seinen langweiligen Freunden und seiner verhassten und stinkenden Mieterin dass er unbedingt etwas ändern will. Als er im Kino zufällig Max G. wieder begegnet, hofft er dass eine Freundschaft zu ihm mehr Abenteuer in sein Leben bringt. Bereits in seiner Jugend hat er Max bewundert und auch jetzt hat Max alles was er sich für sein Leben wünscht, Geld, tolle Autos, schöne Frauen und ein Auftreten mit dem er alle in seinen Bann zieht. Er beginnt damit Max zu stalken um mehr über ihn herauszufinden und so „zufällig“ immer wieder in seiner Nähe auftauchen zu können. Sein Plan gelingt und Max und er schließen so etwas wie Freundschaft. Max taucht sogar auf Freds Geburtstagparty auf, allerdings ohne Geschenk. Als Fred erfährt was sein Geburtstagsgeschenk ist, kann er es erst nicht glauben. Doch da ist es schon zu spät.
Das Buch ist spannend und lässt sich flüssig lesen. Die Figuren sind bildhaft dargestellt und man kann sich beim Lesen genau vorstellen wie Max aussieht oder wie es in Frau de Bildes Wohnung riecht.
Wer mit Sarkasmus und Schilderungen unterhalb der Gürtellinie nichts anfangen kann, sollte die Finger von diesem Buch lasen. Mir hat es gut gefallen wie Herman Koch das kleinkarierte Leben auf die Schippe nimmt. Warum allerdings gerade der Titel „Odessa Star“ oder das Coverbild gewählt wurde, erschließt sich mir nicht.