Unterhaltsamer Thriller?

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petris Avatar

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Fred Moorman ist Ende vierzig, eigentlich könnte er zufrieden sein mit seinem Leben. Er ist verheiratet, hat einen Teenagersohn und einen bunten Freundeskreis. Doch das alles scheint ihn unglaublich anzuöden und wütend zu machen. In ihm steckt eine Wut und Aggression, von der niemand etwas ahnt.

Da läuft ihm sein alter Schulfreund Max wieder über den Weg, spontan lädt er ihn zu seinem Geburtstagsfest ein, auf dem er auch mit seiner rechten Hand Richard und einer schönen Ukrainerin erscheint. Fred ist fasziniert, v.a. auch davon, wie Max Problem löst. Verschwinden lassen, töten lassen,… Diskret und so, dass niemand etwas bemerkt. Fred, der in Wirklichkeit in riesiger Feigling ist, gefällt das. Doch dann wird auch er in die Mangel genommen. Von der Mafia bekommt man nichts umsonst.

Der Thriller beginnt witzig und interessant. Wie sich nach und nach die schwarzen Seiten des Mafiosi und des langweiligen Fred heraus kristallisieren, ist großartig gemacht. Am Ende ist klar, der größere Psychopath und der mit dem größeren Aggressionspotential ist Fred, ohne sich jemals die Finger schmutzig zu machen.

Gegen Ende wird die Geschichte meiner Meinung nach allerdings unschlüssig und ist etwas zu dick aufgetragen, die Linie vom Anfang wird nicht ganz konsequent durchgezogen. Ich muss auch zugeben, dass ich den Anfang sehr schnell gelesen hatte und dann bei den letzten 50 Seiten stecken blieb und sie dann nur zu Ende las, um das Buch endlich abzuschließen.
Alles in allem hatte ich mir nach der Leseprobe und den positiven Kritiken von „angerichtet“ etwas mehr erwartet.