Der Weg ist das Ziel

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Der 16jährige Robert Appleyard hat gerade die Schule hinter sich und möchte einmal die offene See erleben, bevor er der Familientradition folgend als Hauer im Bergwerk arbeiten soll. Auf seiner Wanderschaft durch das frühlingshafte England stößt er auf ein Cottage, in dem die eigenwillige und in Roberts Augen exotische Dulcie mit ihrem Hund Butler lebt. Sie lädt Robert zum Abendessen ein und setzt ihm Speisen vor, die der aus einfachen Verhältnissen stammende Junge, nie zuvor gekostet hat. Als Revanche bietet er an, Dulcies Wiese zu mähen und obwohl er eigentlich nur auf der Durchreise ist, zieht sich sein Aufenthalt immer weiter hin und wird zum Wendepunkt in Robert's Leben. Im Lauf der Tage nähern sich die verschlossene Dulcie und der etwas naive Robert immer weiter an. Während der eine das Geheimnis um die alte Dame und ihre selbstgewählte Einsamkeit behutsam lüftet, bereichert die andere den unerfahrenen Jungen um Begegnungen mit Literatur, Lyrik und gutem Essen.
Fazit: Es war eine Freude, das Buch zu lesen und gleichzeitig von Manfred Zapatka auf NDR Kultur vorlesen zu lassen. Benjamin Myers schreibt so lebendig und bildreich, dass man den Geschmack von Bärlauch und Brennnesseltee förmlich auf der Zunge spürt, die Geräusche der Natur hört und den Duft des Frühlings in der Nase hat. Das Buch ist wie ein Lebenselixier in schweren Zeiten und gibt einem die Freude am Dasein zurück. Ganz große Leseempfehlung!