Tiefgründig

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Kurz nach dem zweiten Weltkrieg, England: Robert weiß ziemlich genau, was er nicht möchte. Er will auf keinen Fall die Familientradition aufrecht erhalten und Bergarbeiter werden. Vielmehr zieht es ihn in die Welt, eine konkrete Vorstellung, wie er sein Leben gestalten möchte, hat er allerdings auch nicht. Er möchte einfach losziehen, etwas Neues erleben und die offene See sehen. Also bricht er auf Richtung Süden, um dort den Duft der Freiheit zu schnuppern.
Kurz bevor er an seinem Sehnsuchtsort angekommen ist, landet er bei Dulcie, einer älteren Frau, die in einem Cottage auf verwildertem Land lebt. Irgendwie bleibt Robert bei Dulcie hängen und sie eröffnetem einen ganz neuen Blick auf die Welt und sich selbst.

„Offene See“ von Benjamin Myers ist ein sehr bewegender Roman, der durch seine vielen kleinen Details besticht.
Am Anfang hatte ich ein wenig Probleme mich in der Geschichte zurecht zu finden, da man etwas Gewöhnungszeit an den doch sehr poetischen Schreibstil braucht. Spätestens als Robert bei Dulcie angekommen ist, bin aber auch ich in der Geschichte angekommen und konnte die Erzählung genießen. Das Buch ist sehr unaufgeregt und tiefgründig. Ich mochte es sehr, wie Dulcie Robert ganz behutsam in eine, für ihn, neue Welt mitnimmt und ihm neue Perspektiven eröffnet.

Eine lobende Erwähnung muss in diesem Fall auch die wunderschöne und hochwertige Covergestaltung finden, die wirklich außergewöhnlich ist.

„Offene See“ von Benjamin Myers ist ein Buch, das nachwirkt. Er besticht durch seine unaufgeregten leisen Töne und lässt einen über das eigene Leben nachdenken.