Wie ein Urlaub für die Seele

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bluesjj Avatar

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„Irgendwas bewog mich, diesem Sträßchen zu folgen, obwohl es sich ausnahm wie eine Sackgasse. Es sollte einer dieser Momente werden, in denen das Leben einen neuen Weg eröffnet, dessen Bedeutung sich vielleicht erst Jahre später voll und ganz erfassen lässt.“

Es gibt Geschichten, die ziehen einen gleich von der ersten Seite in ihren Bann, nehmen einen mit auf eine Reise, hüllen einen ein wie eine warme Decke und machen einfach nur glücklich. Genau so eine Geschichte ist „Offene See“ von Benjamin Myers für mich. Auf dieses Buch muss man sich einlassen und darin versinken.

Die bildhafte Sprache lässt mich fast Teil der Geschichte sein – mit Robert im Morgengrauen über die Wiese streifen, mit Dulcie am Terrassentisch Hummer essen und mit beiden über Literatur reden. Ein Kurzurlaub für die Seele. Das Buch ist leise und stimmungsvoll zugleich, berührt, ohne traurig zu sein, und versprüht eine unterschwellige, anziehende Dynamik: zwischen den beiden liebenswerten Charakteren, die sich bewusst und unbewusst neue Welten eröffnen, aber auch die Lust, es Robert gleichzutun und auf Entdeckungsreise zu gehen. Ein wunderbares Buch! Das ich sicherlich nicht das letzte Mal gelesen haben.