Durchgeknalltes, tolles Buch

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vrblsn_mira Avatar

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Cameron Smith wächst mit seiner Zwillingsschwester Jenna bei seinen Eltern in Texas auf. Er interessiert sich hauptsächlich für sich selbst, ist ein drogenkonsumierender Außenseiter und nicht sonderlich gut in der Schule. Seine Welt wird ins Wacken gebracht, als er die Diagnose bekommt: Creutzfeld-Jakob (BSE).
Im Krankenhaus wird Gonzo, ein kleinwüchsiger Schulkamerad mit hypochondrischen Neigungen, sein Zimmerkollege. Dort lernt er auch Dulcie kennen, einen Engel mit pinken Haaren und einer Vorliebe für Süßigkeiten. Sie hat einen wichtigen Auftrag für ihn: das Universum und damit auch sich selbst retten.
Nachdem Cameron nichts zu verlieren hat, überredet er Gonzo mitzukommen, um Dr. X zu finden, der durch seine Reise zwischen Parallelwelten das Universum in Gefahr gebracht hat.
Die beiden Jungs reisen durch die USA auf der Suche nach dem Wissenschaftler, neuen Freunden, neuen Erlebnissen und dem Sinn des Lebens.

Bei _Ohne. Ende. Leben._ handelt es sich eher um ein Jugendbuch, das aber auch für Erwachsene gut lesbar ist. Der Protagonist hat einen erfrischend sarkastischen wenn nicht zynischen Blick auf die Welt der hippen Teenager.
Sprachlich liest sich die saloppe "Jugendsprache" flüssig und einfach und hilft, sich in die Hauptperson hinein zu versetzen. Schon von Anfang an ist das Buch, das im Original _Going Bovine_ heißt, für einen Lacher oder zumindest ein Schmunzeln gut.
Nach und nach entwickelt Cameron eine neue, positivere Sichtweise auf die Dinge. Er erfährt wahre Freundschaft, einen Traum, der in Wirklichkeit nicht so schön ist, wie gedacht und wie nah das Gute und Schöne liegt, das man oft nicht wahrnimmt.

Um diesen Roman zu mögen, muss man eine Hauptperson akzeptieren können, die absolut nicht durch und durch gut und vorbildlich ist. Damit habe ich kein Problem, genau genommen ziehe ich das sogar vor, damit die Figuren etwas Tiefe bekommen können, allerdings finde ich den häufigen Drogenkonsum nicht gut. Ganz besonders, da es ein Jugendbuch ist. Dafür gibt es in der Gesamtwertung einen Punkt abgezogen.
Es ist eine Mischung aus SciFi und Fantasy, die insgesamt etwas durchgeknallt ist, was man auch schon an den vorkommenden Personen erkennen kann: ein hypochondrischer Kleinwüchsiger, ein Punk-Engel, ein nordischer Gott als Gartenzwerg, "besondere" Sektenmitglieder, Schneekugelhändler und viele mehr.
Damit verkommt Libba Bray's Werk nicht zum üblichen Einheitsbrei und macht die Geschichte unterhaltsam und lesenswert und bringt den Leser vielleicht auch zum Nachdenken, was das Leben lebenswert macht.