Nicht ganz das, was ich erwartet hatte

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
mariposa2008 Avatar

Von

Beim ersten Blick auf das hübsche Cover und nach dem Lesen des Klappentextes hatte ich bestimmte Erwartungen an das Buch: vielleicht eine typische Sommergeschichte? Ein tiefgehender Coming-of-Age-Roman? Oder ein rasanter Plot mit ganz viel Knistern in der Luft? Mit Erwartungen ist es ja immer so eine Sache – und in diesem Fall wurden sie leider nicht erfüllt. Das Buch war keineswegs schlecht, ich habe es stellenweise gerne gelesen, aber am Ende fehlte mir etwas Tiefgang oder zumindest das gewisse Etwas, weshalb ich dem Buch gute 3 Sterne gebe.

Der Anfang der Geschichte ist tatsächlich wunderschön: Sam aus Stockholm verbringt den Sommer in London, wo sie Luc (wieder)trifft und sich eine bezaubernde Sommerromanze entwickelt.

Leider konnte mich der weitere Verlauf der Geschichte nicht mehr soooo fesseln. Die Probleme von Sam und Luc wirkten für mich persönlich etwas zu konstruiert. Ich hatte Schwierigkeiten, die Emotionen und Handlungen der beiden nachzuvollziehen. Ein Grund dafür mag sein, dass ich nicht zur Zielgruppe gehöre und sich Okaye Tage eher an jüngere Leserinnen und Leser richtet.

Vieles erschien mir zu sehr zerdacht, wodurch die Figuren anstrengend wirkten. Zwar haben mir einige Szenen und Charaktere sehr gefallen (ich sage nur Sams Vater!), aber nach Zuklappen des Buches blieb irgendwie die Frage offen: Und nun? Was sollte das Ganze?

Die Kapitelüberschriften „xxx Tage bis“ in der zweiten Hälfte haben mich etwas irritiert, da ich währenddessen keinen klaren Anhaltspunkt hatte, worauf sie hinauslaufen und mir irgendwie eine Info fehlte. Bei diesem Format hatte ich zugegeben ein großes Finale erwartet (vielleicht sogar mit einer überraschenden Wendung)?

Positiv hervorheben möchte ich die Übersetzung bzw. den kreativen Schreibstil. Begriffe wie „montagmorgenvoll“ für die U-Bahn erzeugten bei mir sofort klare Bilder im Kopf, sowas liebe ich. Ganz toll gemacht!

Ich kann mir vorstellen, dass andere Leserinnen und Leser die Liebesgeschichte zwischen Sam und Luc sehr mögen werden und das Warum hinter ihren Entscheidungen, Handlungen und jugendlichem Leichtsinn vielleicht eher nachvollziehen können. Für mich mit über 40 wirkte die Story leider oft nicht nachvollziehbar, an manchen Stellen zu sichtlich bemüht, zu gewollt cool, wenn man so will.

Vielleicht kann sich ein jüngeres Publikum eher mit den Figuren und ihren Konflikten identifizieren.