Und lies mir die Bibel und den Faust!

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barbara62 Avatar

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Beim Bloggertreffen von Diogenes anlässlich der Frankfurter Buchmesse 2017 haben die Mitarbeiterinnen des Verlags und der anwesende Verlagsvertreter so von diesem Buch geschwärmt, dass ich es einfach unbedingt lesen muss! Es war mehr als die übliche Werbung für jeden neuen Titel, es war die pure Begeisterung, die hier offensichtlich im Hause Diogenes herrscht.

Auch ich war nun von der Leseprobe sehr angetan, ein typisches Beispiel dafür, nach dem Ende enttäuscht zu sein, nicht sofort weiterlesen zu können. Alle drei Protagonisten, die man vom ersten Lebensjahr bis zum Alter von ca. 16 oder 17 begleitet, sind interessant: Olga, die Vollwaise aus sehr armen Verhältnissen, die nach dem Tod der Eltern von der ungeliebten Großmutter von Breslau aufs Land umgesiedelt wird und so gerne Lehrerin werden würde, Herbert, Sohn eines kaisertreuen Gutsbesitzers und Fabrikanten, der eher von einer militärischen Karriere träumt, und seine Schwester Viktoria, die jüngste des Kleeblatts, die das Mädchenpensionat ihren Hauslehrern vorziehen würde. Die drei finden zusammen, weil alle drei Außenseiter sind, Herbert und Viktoria wegen ihres Reichtums und ihrer Privilegien, Olga wegen ihrer Neugier auf die Welt, die sie von den anderen unterscheidet. Alle drei waren einsam, bevor sie sich gefunden haben. Ein Grundstock für eine lebenslange Freundschaft?

Mein Lieblingssatz ist die Empfehlung der Lehrerin an Olga für die Prüfung: "Und lies mir die Bibel und den Faust!" Das taugt doch schon fast als Empfehlung fürs Leben...