Die Würde des Durchhaltens - ein Leben im Warten und im Trotzdem
Von Bernhard Schlinks „Der Vorleser“ war ich begeistert, ein Buch, das mich damals sehr berührt hat. Ich war skeptisch, ob „Olga“ mich ebenso fesseln könnte. Jetzt, nach der letzten Seite, bin ich sicher: Es hat mich genauso getroffen.
Schlink erzählt in ruhigen, klaren Sätzen die Lebensgeschichte von Olga Rinke, einem Mädchen aus einfachen Verhältnissen, das Ende des 19. Jahrhunderts in Pommern aufwächst. Früh verliert sie ihre Eltern und wächst bei einer kalten, strengen Großmutter auf, die ihr wenig Liebe entgegenbringt. Nur in Herbert, dem Sohn des Gutsherrn, findet Olga Nähe und Verständnis. Die beiden verbindet eine zarte, leise Liebe, die allen gesellschaftlichen Grenzen zum Trotz Bestand hat und doch nie richtig gelebt werden kann.
Während Olga sich mit Fleiß und Mut ein selbstständiges Leben als Lehrerin aufbaut, zieht es Herbert in die Ferne, nach Afrika, Amerika und schließlich in die Arktis, um Ruhm für Deutschland zu erlangen. Dort verliert sich seine Spur und Olga bleibt zurück, mit ihrer Sehnsucht, ihren Briefen und einem unerschütterlichen Glauben an die Liebe.
Was mich besonders bewegt hat, ist, wie still und unspektakulär Schlink diese Geschichte erzählt und wie viel Gefühl trotzdem zwischen den Zeilen steckt. Olga ist keine Heldin im klassischen Sinn, aber eine Frau mit Rückgrat, Stolz und einer tiefen inneren Stärke. Sie erlebt zwei Weltkriege, politische Umbrüche, Verlust und Einsamkeit und bleibt sich dennoch treu.
Der Roman ist in drei Teile gegliedert, was mir anfangs etwas sperrig vorkam. Bernhard Schlink montiert die Kapitel nicht chronologisch. Rückblickend war gerade diese Struktur das Besondere. Sie erlaubt es, Olga aus verschiedenen Blickwinkeln zu sehen, als junge Frau, als alte Dame und schließlich durch ihre eigenen Briefe. Diese Briefe sind der emotionalste Teil des Buches. Ich hatte beim Lesen mehr als einmal Gänsehaut, weil sie so ehrlich, so verletzlich und zugleich so kraftvoll sind.
Thematisch ist „Olga“ mehr als eine Liebesgeschichte. Es ist ein Buch über Verlust, Stolz, über die Sehnsucht nach Nähe und den Mut, allein weiterzugehen. Über eine Frau, die in einer lauten, männlich dominierten Zeit ihre stille Würde bewahrt.
Schlinks Sprache ist unaufgeregt, fast sachlich und doch voller Wärme. Ich liebe, wie er das Große im Kleinen findet und seine Figuren nie verurteilt. Gerade diese Zurückhaltung macht „Olga“ zu einem stillen, aber nachhaltigen Buch.
Schlink erzählt in ruhigen, klaren Sätzen die Lebensgeschichte von Olga Rinke, einem Mädchen aus einfachen Verhältnissen, das Ende des 19. Jahrhunderts in Pommern aufwächst. Früh verliert sie ihre Eltern und wächst bei einer kalten, strengen Großmutter auf, die ihr wenig Liebe entgegenbringt. Nur in Herbert, dem Sohn des Gutsherrn, findet Olga Nähe und Verständnis. Die beiden verbindet eine zarte, leise Liebe, die allen gesellschaftlichen Grenzen zum Trotz Bestand hat und doch nie richtig gelebt werden kann.
Während Olga sich mit Fleiß und Mut ein selbstständiges Leben als Lehrerin aufbaut, zieht es Herbert in die Ferne, nach Afrika, Amerika und schließlich in die Arktis, um Ruhm für Deutschland zu erlangen. Dort verliert sich seine Spur und Olga bleibt zurück, mit ihrer Sehnsucht, ihren Briefen und einem unerschütterlichen Glauben an die Liebe.
Was mich besonders bewegt hat, ist, wie still und unspektakulär Schlink diese Geschichte erzählt und wie viel Gefühl trotzdem zwischen den Zeilen steckt. Olga ist keine Heldin im klassischen Sinn, aber eine Frau mit Rückgrat, Stolz und einer tiefen inneren Stärke. Sie erlebt zwei Weltkriege, politische Umbrüche, Verlust und Einsamkeit und bleibt sich dennoch treu.
Der Roman ist in drei Teile gegliedert, was mir anfangs etwas sperrig vorkam. Bernhard Schlink montiert die Kapitel nicht chronologisch. Rückblickend war gerade diese Struktur das Besondere. Sie erlaubt es, Olga aus verschiedenen Blickwinkeln zu sehen, als junge Frau, als alte Dame und schließlich durch ihre eigenen Briefe. Diese Briefe sind der emotionalste Teil des Buches. Ich hatte beim Lesen mehr als einmal Gänsehaut, weil sie so ehrlich, so verletzlich und zugleich so kraftvoll sind.
Thematisch ist „Olga“ mehr als eine Liebesgeschichte. Es ist ein Buch über Verlust, Stolz, über die Sehnsucht nach Nähe und den Mut, allein weiterzugehen. Über eine Frau, die in einer lauten, männlich dominierten Zeit ihre stille Würde bewahrt.
Schlinks Sprache ist unaufgeregt, fast sachlich und doch voller Wärme. Ich liebe, wie er das Große im Kleinen findet und seine Figuren nie verurteilt. Gerade diese Zurückhaltung macht „Olga“ zu einem stillen, aber nachhaltigen Buch.