Ein beeindruckendes Frauenleben

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timphilipp Avatar

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Der Roman erzählt die Liebesgeschichte von Olga und Herbert, die Ende des 19. Jahrhunderts geboren sind und unterschiedlichen sozialen Schichten entstammen. Zeitlich reicht sie bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts.
Formal besteht das Buch aus drei Teilen.
Im ersten Teil lernen sich Olga und Herbert kennen und lieben, allerdings sind seine Eltern als reiche Gutsbesitzer aus Pommern gegen die Beziehung, obwohl es das Waisenkind Olga gegen alle Widerstände schafft, Lehrerin zu werden. Die Liebe zu Herbert verlangt ihr eine Menge ab, begibt sich Herbert doch immer wieder auf weite Reisen, die sie zum Warten zwingen, zuletzt im Jahr 1913 auf eine Expedition in die Arktis, von der er nie zurückkehrt.
Im zweiten Teil freunden sich Olga und Ferdinand an, ein Junge aus einer Familie, für die Olga näht. Sie erzählt ihm Vieles aus ihrem Leben.
Der dritte besteht aus einer Anzahl von Briefen, geschrieben von Olga an Herbert und nach Olgas Tod von Ferdinand gefunden. Hier wird so manches aufgeklärt.
Die Sprache klingt für den modernen Leser etwas fremd, passt aber zu der Zeit, in der die Geschichte spielt. Besonders die Briefe im letzten Teil sind so völlig anders abgefasst, als das heute geschehen würde. Sehr interessant sind geschichtliche Aspekte, die einfließen und die die Gegensätzlichkeit von Olga und Herbert zum Ausdruck bringen. Während Herbert fast schon wahnhaft an die Größe Deutschlands glaubt, ist Olga bescheiden und bringt es aus eigenem Ehrgeiz und Antrieb zu mehr im Leben.
Geschichtlich interessierten Lesern sei dieses Buch empfohlen.