Interessantes Portrait

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Allen Unbillen zum Trotz verfolgt Olga ihren Weg, findet aus ärmlichen Verhältnissen den Weg in einen eigenen Beruf, sie wird Lehrerin. Ihre Berufung und Freude sind das Unterrichten und die Förderung von Bildung vor allem für Kinder aus ärmeren Verhältnissen.
Damit entspricht sie überhaupt nicht dem Idealbild einer Frau ihrer Zeit, aber sie erkämpft sich ihre eigene Unabhängigkeit.

Mit Herbert ist sie seit Kindrtagen verbunden, später werden sie ein Liebespaar. Von seiner Familie wird sie aber nie als Partnerin für Herbert akzeptiert, dennoch bleiben die beiden in Beziehung, so sehr seine Familie das auch zu verhindern sucht.

Olga akzeptiert dabei lange Trennungszeitn, denn Herbert jagt seinen abenteuerlichen Träumen nach, reist in ferne Welten, träumt von Entdeckerruhm. Olga unterstützt ihn aus Liebe, obwohl sie die Aussichtslosigkeit seiner Unternehmungen erkennt. Auf der Fahrt durch die Nordostpassage kommt er an seine Grenzen.

Olga bleibt ihm ihr Leben lang verbunden, in Gedanken und Briefen und indem sie Eik und Ferdinand von seinen Abenteuern erzählt.
Und Olga bleibt eine Kämpfernatur, die mit jeder Situation zurecht kommt, weil sie sich immer neu auf das einlassen kann, was gerade ist.

Es ist das Portrait einer starken Frau und der Zeitepochen vom Kaiserreich bis in die jüngste Bundesrepublik. Es ist aber auch die Geschichte einer großen Liebe.

Der Autor erzählt aus verschiedenen Perspektiven. Im ersten Teil aus Sicht von Olga und Herbert, im zweiten Teil aus Sicht des jungen Freundes Ferdinand, in dessen Familie sie als Näherin gearbeitet hat. Leider beginnt dieser Teil etwas holprig, für mich stockte der Erzählfluss, ich brauchte eine Weile, um mich darauf einzulassen. Aber diese Sicht auf Fräulein Rinke, wie er sie nennt, ergänzt das Bild von Olga.
Im dritten Teil sind es die Briefe von Olga an Herbert, die das Bild rund machen und noch einige neue Erkenntnisse zutage fördern.

Insgesamt ein flüssig geschriebener Roman, den ich mit Interesse gelesen habe, der gut die Haltung der Zeit wiedergibt, der Ideen, der Träume, aber auch der Kräfte, die in Wirkung kommen. Empfehlenswert!