Sehr gut!

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macmax Avatar

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Bernhard Schlinks Olga ist ein wundervolles Porträt einer wunderbaren Frau.
In dem dreigeteilten Buch begleitet man zunächst Olgas Weg durch die deutsche Geschichte vom Ende des deutschen Kaiserreiches über die Weimarer Republik bis hin zur jungen Bundesrepublik. In dieser Zeit wird ihr Lebensweg von Herbert begleitet, den sie von Kindertagen her kennt, bis sich dessen Spuren im hohen Norden verlieren. Im zweiten Teil begleiten wir Ferdinand, der Sohn der Familie, für die Olga zu arbeiten beginnt und sein Verhältnis zu Olga um abschließend im dritten Teil die Briefkorrespondenz von Olga mit dem verschollenen Hebert zu lesen und somit wieder in die Vergangenheit zurückzureisen. Durch die Briefe schließen sich dann auch noch die bis dato offenen Fragen der Erzählung.
In Hebert, Olga und Ferdinand spiegeln sich die Seelen der deutschen Bevölkerung, der einzelnen Generationen und ihr Zwiespalt, ihre Konflikte zu einander. Für Olga wird über die Zeit immer klarer, dass der Ursprung allen Übels ist, dass die Deutschen immer alles zu Groß wollten und den selben Fehler abgewandelt immer wieder machen. Eine durchaus auch heute noch aktuelle Mahnung und daher ist das Buch absolut lesenswert.